EROTISCHE KUNST MIT KI

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Die künstliche Intelligenz (KI) hat uns mit ChatGPT schier überrollt. Man fühlt sich an die Dotcom-Ära erinnert. Künstliche Bilder sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Ein Trend scheint von offener Nacktheit bis hin zu pornografischen Darstellungen zu gehen. ❯ von Oliver Ketterer

Bild: Tensor.Art

Die Frage sei erlaubt. Der jüngste Trend in Sachen generative Bildintelligenz geht hin zu offener Nacktheit und pornografischen Darstellungen. Ist das noch Kunst oder schlicht künstlicher Porno? Wir sehen einen Trend. Fangen wir aber von vorne an. Ziemliches Aufsehen erregte Dall-E 2 schon in der ersten Jahreshälfte 2022 mit ihrem „Text-to-Image“-Generator. Dieses Tool stammt von OpenAI, jener Firma, deren einstige Überzeugung es war, dass künstliche Intelligenz niemals kommerzialisiert werden dürfe und ein frei zugängliches Werkzeug sein müsse, welches der Menschheit zum Wohle zu dienen habe. Doch davon ist heute nicht mehr viel übrig. Das frei zugängliche ChatGPT von OpenAI ist nicht up-to-date mit der Welt von heute, und wer es kommerziell und ernsthaft nutzen möchte, der muss dafür bezahlen. Der Betrieb von ChatGPT verschlingt viel Geld. Die kursierende Zahl: 700 Millionen US-Dollar – pro Tag. Und damit ist der fromme Wunsch nach kostenfreiem Service passé und dem Abo-Modell die Türen weit geöffnet. Gleiches gilt für die künstliche Bildgenerierung. Auch diese ist mit hohen Kosten verbunden und für die breite Masse zu betreiben kaum möglich, ohne Einnahmen zu generieren oder aber einen sehr potenten Geldgeber im Rücken zu haben.

Auch deshalb ist wohl der Hype um Dall-E 2 abgeflacht. Wer das Tool kostenlos genutzt hat, erhielt anfänglich Tokens, und wenn diese aufgebraucht waren, dann monatlich eine geringe Anzahl weiterer Tokens. Doch wer jetzt für den Service ein Profil erstellt, bekommt gar keine Tokens mehr geschenkt und muss direkt ein Abo abschließen. Außerdem ist relativ viel „Know-how“ nötig, was die Erstellung eines effektiven Prompts angeht, um gute, brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Kein Wunder also, dass Anwender auf Alternativen umsteigen, wenn sich diese auftun. Microsoft bietet eine solche und setzt dazu sogar auf Dall-E selbst.

Mit Bing Dall-E ausprobieren

Was sich für die Betreiber von Dall-E 2 (OpenAI) wohl wie ein Dolchstoß in den Rücken anfühlen muss, kommt den Millionen von begeisterten, digitalen Bildkünstlern gerade recht. Um die OpenAI-Engine Dall-E 2 zu nutzen, muss man sich nicht einmal mehr bei OpenAI anmelden. Windows-Nutzer rufen einfach Bin



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