HERVORGELINST FINDEN SIE VERSTECKTE KAMERAS

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Spionagekameras sind oft in harmlosen Dekoobjekten versteckt und auf den ersten Blick nicht zu erkennen – eine verlockende Tatsache für halbseidene Vermieter von Ferienwohnungen. Mit unseren Tricks kommen Sie ihnen jedoch auf die Schliche und finden die Spione.

von Wolf Hosbach

Es gibt immer wieder Berichte von Vermietern, die ihre Feriengäste heimlich filmen, sei es zur vermeintlich legitimen Überwachung, sei es zu schmutzig-voyeuristischen Zwecken. Das ist laut Deutschem Hotelverband hierzulande zwar selten, dennoch mögen dem einen oder anderen Gast Zweifel an der Seriosität seines Gastgebers kommen, und er möchte sich vergewissern. Die gute Nachricht: Gäste müssen mit nicht allzu hohem technischem Angriffspotenzial des neugierigen Gastgebers rechnen – im Gegensatz zu einem gezielten Angriff auf einen Politiker. Im Sommer 2017 etwa bespitzelte ein Privatdetektiv heimlich den österreichischen Vizekanzlers Strache in einer Luxusferienvilla auf Ibiza. In vertraulicher Umgebung machte dieser zweifelhafte Aussagen zu Parteispenden und der Pressefreiheit, was ihn später zum Rücktritt zwang. Hier war der Überwacher als Privatdetektiv ein Profi, während Airbnb-Spione handelsübliche Kameras einsetzen, die Sie schnell entdecken können.

Letzteres gelingt Ihnen anhand der Aktivitäten der Kamera: Sie filmt, braucht eine Linse, sie leuchtet (erstmal unsichtbar) bei Nacht, sie funkt im WLAN, sie benötigt Strom und sie ist aus Metall, oft im Gegensatz zu ihrem Versteck (Beton, Holz, Papier…)

Die Linse im Visier

Ihr Vermieter wird keine Geheimdienstkamera einsetzen, die über eine Linse in Nadelgröße verfügt. Die gängigen Spionagekameras für Nichtspione verraten sich an ihrer Linse mit ein paar Millimetern Durchmesser. Diese finden Sie in den meisten Fällen allein durch genaues Hinschauen. Wo müssen Sie suchen? Meist ist ein oben im Raum liegender Ort günstig, der eine gute Übersicht bietet. Sehr beliebt sind Feuermelder, Deckenlampe, Ventilator oder eine Vase oben im Bücherregal. In den meisten Fällen setzt der Täter ein Gerät ein, das so verkauft wird („Bilderrahmen mit Spionagekamera“) und oft seiner eigentlichen Funktion beraubt ist: Eine Feuermelderkamera hat keinen Platz mehr für einen Feuermelder – stattdessen eine kleine runde Linsenöffnung, die Ihr Rauchmelder daheim nicht hat. Fotografieren Sie das verdächtige Gerät und laden Sie das Bild bei der Google Bildersuche hoch. Mit etwas Glück werden Sie schnell fündig.

Eine weitere Eigenschaft der Linse ist: Sie besteht aus Glas, ist gewölbt und reflektiert das Licht. Das lässt sich be

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