Studie: EU-Erweiterung würde europäisches Machtgefüge verschieben

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12.03. Köln (dts Nachrichtenagentur) -Ein EU-Beitritt der Ukraine und sieben weiterer Beitrittskandidaten könnte das europäische Machtgefüge stark verschieben. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Dienstag veröffentlicht wurde. Liberale Staaten würden demnach an Einfluss verlieren.

Nicht nur die Ukraine - insgesamt acht Beitrittskandidaten verhandeln mit der EU um einen Beitritt, darunter Albanien, Serbien oder die Republik Moldau. Ist die Erweiterung erfolgreich, würde die EU von 27 auf 35 Mitgliedsländer wachsen. Die Machtverhältnisse würden sich dann stark verändern, wie die IW-Analyse zeigt - mit erheblichen Folgen auch für Deutschland.

Im EU-Parlament würde den neuen Mitgliedern nach IW-Berechnungen ein Sechstel aller Sitze zustehen. Die Ukraine würde mit 48 Sitzen die fünftgrößte nationale Delegation stellen. Die Gründungsstaaten würden dagegen an Einfluss verlieren: Deutschland müsste fünf Sitze abgeben, die Delegation Italiens würde sogar um etwa zehn Prozent schrumpfen.

In der EU-Kommission gilt heute: ein Land, ein Kommissar. Bleibt es bei dieser Regelung, dürfte die EU-Exekutive auf 35 Mitglieder anwachsen - sie wäre mehr als doppelt so groß wie die Bundesregierung. Dann würde es in der Kommission unübersichtlich, der Koordinationsaufwand könnte deutlich steigen.

Foto: EU-Parlament in Straßburg (Archiv) (via dts Nachrichtenagentur)

Im Ministerrat, in dem die Mitgliedstaaten entscheiden, dürfte sich laut IW der Ton verändern - hin zu weniger wirtschaftlicher Freiheit: Nach einem Ranking der Heritage Foundation lag die Ukraine vor dem Krieg bei der wirtschaftlichen Freiheit weltweit auf Platz 127, Moldau im vergangenen Jahr au

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