BERG ST EIGEN IST FÜR MICH K EIN SPORT

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Der bekannteste Bergsteiger aller Zeiten wird im September 80 Jahre alt. Trotzdem geht es für Reinhold Messner bergauf. Im Interview verrät er seine Fitness-Formel.

Entschlossener Blick: Die Begeisterung für Berge treibt Messner damals wie heute an.
Reinhold Messner

Reinhold Messner hat als erster Mensch den höchsten Berg der Erde – den 8848 Meter hohen Mount Everest – ohne die Zuhilfenahme von Sauerstoff bestiegen.

Zudem war er der Erste, der zwischen 1970 und 1986 alle 14 Berge über 8000 Meter Höhe bezwang. Noch heute geht es für ihn viel bergauf, allein zwischen seinem Parkplatz und Haus liegen 100 Höhenmeter.

Wie der fast 80-Jährige sich in Form hält, verrät er uns im Gespräch.

Welchen Stellenwert hat Bewegung in Ihrem heutigen Alltag?

Sport im Sinne von Bewegung ist mir wichtig, und im Sinne des tibetischen Kalipé – immer ruhigen Fußes – tut sie gut. Allerdings bewege ich mich derzeit weniger als früher, obwohl ich mich mehr bewegen müsste. Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir in der Coronakrise einen Stau hatten. Also einen Stau der Vorträge und Auftritte. Es hatte sich eine Menge angesammelt. Die Veranstalter haben natürlich alle darauf gedrängt, dass ich die Termine nachhole, was jetzt nach und nach passiert.

Um extreme Bedingungen durchzustehen, muss man kein bestimmter Typ Mensch sein. Man muss nur Begeisterung dafür haben.

Wenn die Vortrags-Reihe vorbei ist, wie sieht dann Ihr Tagesablauf aus?

Es gibt keine gleichen Tage. Jedoch gibt es Routine: Ich dusche morgens kalt, trinke einen schwarzen Kaffee und starte dann mit meinem Workout. Das ist etwa 15 Minuten lang und besteht aus leichtem Kurzhanteltraining und Klimmzügen. Ich frühstücke nicht und esse auch kein Mittagessen. Was nicht unbedingt das Gesündeste ist, aber in unser beider Leben trifft sich das ganz gut so (gemeint ist Ehefrau Diane Messner, Anmerkung der Redaktion).

Intervallfasten ist ja sehr zeitgemäß ...

Ich nenne es nicht so. Es gab immer mal Phasen in meinem Leben, wo ich das so gehandhabt habe. Aber auch genau das Gegenteil: Für meine Expedition in die Antarktis habe ich zum Beispiel sehr viel Gewicht zugenommen.

Was kommt bei Ihnen so auf den Tisch?

Wenn wir zu Hause sind, kocht meine Frau meist frisch. Mit viel Gemüse, aber auch Fleisch ist uns wichtig. Haben wir viel zu tun, gehen wir abendessen. Aber auch dann gibt es wenig Kohlenhydrate, die Mischung aus wenig Zucker und verschiedenen Proteinquellen hält uns fit. Viele Kohlenhydrate machen müde und lassen den Insulinspiegel ansteigen, man kriegt schnell wieder Hunger.

Das hört sich vorbildlich an. Haben Sie denn gar kein Laster?

Ich mag ganz gerne Obstkuchen, Apfelstrudel zum Beispiel. An einer Kuchentheke komme ich nicht vorbei. Aber ich kann alles essen, auc

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