Die wichtigsten Fragen & Antworten zu Demenz

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Die wichtigsten Fragen & Antworten zu Demenz

Wie viel Vergesslichkeit ist normal?

Manchmal ist es wie verhext: Da will einem nicht der Name der alten Schulfreundin einfallen. Nur eine Gedächtnislücke oder erstes Anzeichen einer Demenz? Unser Experte weiß Rat

Soziale Kontakte zu anderen Menschen unterschiedlichen Alters sind laut Experten ein wichtiger Demenzschutz

Alzheimer oder Demenz?

Unterschied Demenz steht für eine Kombination unterschiedlicher Symptome. Allen gemeinsam ist der Abbau geistiger Fähigkeiten. Alzheimer ist die bekannteste Demenzform, weil die Krankheit fast zwei Drittel aller Fälle ausmacht. Zudem gibt es vaskuläre Demenzen“ infolge von Gefäßkrankheiten, alkoholbedingte Demenzen, Demenzen im Rahmen einer Morbus-Parkinson-Krankheit sowie Mischformen. Es gibt Medikamente, sogenannte Antidementiva, die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf etwas verlangsamen.

Was passiert bei Alzheimer im Gehirn?

Eiweiß-Plaques Bei Alzheimer kommt es zu Eiweiß-Ablagerungen, die zum Tod von Nervenzellen führen. Im fortgeschrittenen Stadium schrumpft das Gehirn. Bei „vaskulären Demenzen“ sterben ebenfalls Nervenzellen ab, in diesem Fall jedoch aufgrund von sogenannten Mikro-Infarkten, die wiederum durch Ursachen wie Durchblutungsstörungen oder einen verminderten Stoffwechsel begünstigt werden.

Fragen an den Demenz-Experten Prof. Jens Kuhn

Professor Jens Kuhn, Neurologe und Psychiater, Chefarzt u. a. der Gerontopsychiatrie der Alexianer Klinik in Köln

Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Demenz. Die Zahlen werden steigen, aber nicht hinter jeder Erinnerungslücke lauert diese Krankheit. Prof. Dr. Jens Kuhn, Facharzt für Neurologie, Nervenheilkunde, Psychologie und Psychiatrie in Köln erklärt, wann Gedächtnislücken ein Fall für den Arzt sind und gibt praktische Tipps, wie jeder etwas für seine Hirngesundheit tun kann.

Neue Welt: Lieber Professor Kuhn, wie sieht ganz normale Vergesslichkeit aus?

Prof. Kuhn: Den Begriff „normale Vergesslichkeit“ gibt es so gar nicht. Zwei Aspekte spielen aber eine Rolle: Wir sind ständig vielen Informationen und Sinneseindrücken ausgesetzt, können aber nur bestimmte Teile abspeichern. Im Zuge dieses ständig stattfindenden Auswahlprozesses gehen Inhalte verloren, an die wir uns gern erinnern würden, aber nicht mehr können. Auch können sich während des normalen Alterungsprozesses Gedächtnisleistungen verändern, ohne dass Vergesslichkeit für bestimmte Aspekte Grund zur Sorge sein muss. Und Faktoren wie Schlafmangel, Trauer oder Stress spielen eine Rolle.

Wie erkennt man, ob die Vergesslichkeit über das normale Maß hinausgeht?

Betroffene bemerken nicht immer offensichtlicher werdende Gedächtnis- oder Orientierungsstörungen. In diesen Fällen sollten Angehörige einen Arzttermin vereinbaren. Aber auch wenn Betroffene das Gefühl haben