Alleskönner Bitterstoffe

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Für Verdauung, Leber, Stoffwechsel

Bitter schmeckt nicht? Von wegen. Und was die Natur als Schutz vor ungenießbaren Pflanzen gedacht hat, ist oft sogar eine hervorragende Arznei

Bitterstoffe: Was ist das?

Viele Stoffe, eine Wirkung Bitterstoffe kommen als natürliche Verbindungen in vielen Pflanzen vor, sie zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Mit ihnen schützen die Pflanzen sich vor Fressfeinden, Bakterien oder Pilzen. Es gibt zahlreiche verschiedene Stoffgruppen, die alle bitter schmecken, chemisch aber unterschiedlich zusammengesetzt sind, wie Flavonoide (z. B. in Grapefruit), Iridoide (z. B. in Spitzwegerich) und Kaffeesäurederivate (z. B. in Artischocken). Was wir als bitter empfinden, entsteht aus einem Zusammenspiel von Geruchs- und Geschmackssinn. Auf der Zunge gibt es 25 verschiedene Bitterstoffrezeptoren

Vorsicht,Ausnahme!

Hier besser Finger weg In wenigen Fällen kann bitter schädlich sein – Bittermandeln sind durch den hohen Gehalt an Amygdalin, der während der Verdauung in Blausäure aufgespaltet wird, giftig. Auch Gemüse, das plötzlich anders schmeckt, als gewohnt, sollte man nicht mehr verzehren, sondern entsorgen, etwa bei Gurken, Zucchini oder Kürbis. Der Verzehr kann sonst Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Und Grapefruit immer mit 30 Minuten zeitlichem Abstand zu Medikamenten essen, sie verändert die Wirkung von Arzneistoffen.

Die praktische Anwendung: Rezept-Tipps

Artischocken-Ingwer-Cocktail senkt Blutfett

4 Teile Artischockenpresssaft und 1 Teil Ingwerpresssaft (Reformhaus) mischen: 20 Tropfen in einem halben Glas stillem Wasser lösen. 3-mal täglich.

Bittertee stillt Reizhusten

30 g Spitzwegerich, 10 g Isländisch Moos, 10 g Süßholzwurzel: Die Zutaten mischen, 1 TL davon mit 125 ml kaltem Wasser ansetzen, mehrere Stunden ziehen lassen, dann abfiltern und die Flüssigkeit schluckweise trinken. Nicht erhitzen, das zerstört die wirksamen Schleimstoffe.

Bitteressig ist eine Heißhungerbremse 2 EL Engelwurz, 1 EL Löwenzahnwurzel, je ein Zweig Rosmarin und Salbei, 1/4 l Apfelessig: Die Zutaten in ein Schraubglas füllen und eine Woche durchziehen lassen. Den Essig für Salatdressing verwende