Fiona und ihr Patenkind Mimi tun jede Woche etwas, was sie noch nie getan haben. Dieses Mal tragen sie ein bizarres Kleidungsstück – einen ganzen Tag lang. Da trifft Fiona auf den attraktiven Dr. Henning Holzapfel …
Und, was machen wir nächste Woche?“, fragte Fiona. Auf ihrem Bildschirm sah sie Mimi nachdenken. „Wie wäre es, wenn wir einen Tag lang ein Kleidungsstück tragen, das peinlich ist?“, schlug Fionas Patenkind vor. Fiona seufzte. „Ich habe schon Hühnerfüße gegessen“, meinte sie. „Eben.“
Mimi lachte. Und Fiona war so froh, das Mädchen fröhlich zu sehen, dass sie in alles eingewilligt hätte. Seit drei Monaten besuchte Mimi ein Internat in London. Fiona zahlte sogar einen Teil der Schulgebühren – hatte aber nicht damit gerechnet, dass ihre Patentochter sich dort so einsam fühlte. Um Mimi aufzuheitern, hatte Fiona mit ihr eine „Challenge“, eine Herausforderung, verabredet – jede Woche mussten sie beide etwas tun, was sie vorher noch nie getan hatten.
Die Aufgaben stellten sie abwechsenld und belegten deren Erfüllung mit Fotos.
So hatte Fiona neulich in einem chinesischen Restaurant Hühnerfüße bestellt, während Mimi in London gebratene Kochbananen nach afrikanischem Rezept probierte. In der Woche vorher hatten sie
Karaoke gesungen. Und davor war Fiona beim Zumba-Kurs gewesen, und Mimi hatte an einer Einführung ins Bogenschießen teilgenommen.
Aus der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks holte Fiona nun ein bizarres Kleid, dessen Stoff über und über mit Bulldoggen verziert war. Eine Freundin hatte das vor Jahren für sie genäht – sie waren bei einer Mottoparty gewesen, bei der es um Tiere ging. „Wahrscheinlich sollte ich es schnell hinter mich bringen“, murmelte Fiona. Morgen stand in der Kanzlei nichts Wichtiges an, insofern würden sich nur die Kollegen über ihr Outfit wundern. Also schlüpfte sie am nächsten Morgen in das Bulldoggen-Kleid.
Immer wieder musste sie an ihn denken
Als sie das Kanzleigebäude betrat, machte der Pförtner große Augen. „Wow!“, brachte er heraus. „Was ist das denn?“ Gequält verzog Fiona das Gesicht. Sie musste ihre Patentochter wirklich sehr lieben, dass sie sich das antat. „Eine Challenge“, seufzte sie. Verständnislos sah der Pförtner sie an. „Interessantes Outfit“, meinte Fionas Sekretärin, deren Gesichtszüge bei Fionas Anblick kurz entgleist waren. „Gegen Mittag kommt übrigens Dr. Holzapfel kurz vorbei.“ „Wie bitte?!“, entgegnete Fiona entgeistert. Dr. Henning Holzapfel war nicht nur einer ihrer wichtigsten Mandanten – er war auch ein extrem anziehender Mann. Seit Mona
