Als Kind vergoss er viele Tränen, dann wurde er zum un gekrönten König der Komik

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Zu seinem 45. Todestag am 5. Juni

76 Jahre beste Unterhaltung! So lebten & liebten unsere Stars

Als Knirps Fein gemacht mit Seppelhose: Heinz Erhardt war in seinen ersten Lebensjahren ein kleiner Wonneproppen, dem es aber an elterlicher Liebe mangelte
Hochzeit Das Paar bei seiner Hochzeit am 5. Januar 1935. Gilda war die Tochter eines italienischen Konsuls. Heinz Erhardt: „Frauen sind die Juwelen der Schöpfung. Man muss sie mit Fassung tragen“
Familienglück Die Familie guckt dem Papa im Jahr 1956 im Fernsehen zu: Neben dem Star sieht man Tochter Verena, daneben Grit. Vorne links sitzt Marita neben Gero, ganz rechts Mama Gilda
Liebe fürs Leben Eines der letzten Fotos des Paares im Mai 1979. Heinz Erhardt und seine Gilda waren 44 Jahre verheiratet – bis zum Tod des Stars
Fotos: B. Bischoff, Archiv (6), WDR, Getty Images (2)

Das Leben kommt auf alle Fälle aus einer Zelle. Und manchmal endet’s auch – bei Strolchen – in einer solchen!“ Sätze wie diese sind legendär, ihr Schöpfer war Heinz Erhardt. „Ich heiße nicht nur Heinz Erhardt, sondern Sie auch herzlich willkommen“, kalauerte er bei seinen Auftritten. Mit seinem genialen Wortwitz brachte er ganze Generationen zum Lachen. Und das, obwohl es ihm als Kind sehr schlecht erging, ihm fehlten Liebe und Wärme. Als er aufwuchs, vergoss er viele Tränen, dann wurde er zum ungekrönten König der Komik.

Die große Liebe begann im Fahrstuhl

Geboren wurde Heinz Erhardt am 20. Februar 1909 in Riga als Kind baltendeutscher Eltern. Diese trennten sich schon kurz nach seiner Geburt. Die Mutter zog ins russische St. Petersburg, der Vater reiste als Kapellmeister durch Deutschland. Beide wechselten mehrfach die Partner. „Ich hatte so nach und nach drei Väter und ebenso viele Mütter“, resümierte Heinz Erhardt später. Er wuchs bei seinen Großeltern in Riga auf. Doch mehrfach wurde der Junge aus seiner Heimatstadt „entführt“: Mal lebte er bei seiner Mutter in Russland, dann bei seinem Vater in Deutschland. 15 Mal musste er die Schule wechseln. Dort war er stets ein Außenseiter. Dazu der Krieg, die Strenge … „Mein Vater wurde ziemlich herumgestoßen“, sagte seine Tochter Grit später.

Was ihm half, war die Musik. Mit vier Jahren bekam er seinen ersten Klavierunterricht. Später studierte er am Leipziger Konservatorium Klavier und Komposition. Doch dann musste er in Riga in den großväterlichen Musikalienhandel einsteigen. Das war gar nichts für ihn. Um so mehr genoss er seine Abende als Alleinunterhalter. Er hatte erste kleine Auftritte mit humorvollen Geschichten und Liedern, zu denen er sich selbst am Klavier begleitete.

Und die Liebe? Da lachte das Glück! „Wollen Sie auch nach oben?“ Der Humorist war 25 Jahre alt, als er im Frühjahr 1934 seine Traumfrau in einem Fahrstu