Machos? Nein, danke!

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MEIN ROMAN

Schon immer ist Lou auf Alpha-Männer angesprungen, von denen sie schlecht behandelt wird. Anders kann sie sich die Liebe gar nicht vorstellen. Ob sie sich trotzdem auf einen wirklich netten Mann einlassen kann?

Wie schon häufiger fragte sich Lou, was sie in ihrem Leben eigentlich falsch gemacht hatte. Dabei waren die äußeren Umstände eigentlich fantastisch: Seit fünf Jahren arbeitete sie für einen renommierten Theaterverlag und vermittelte neue Stücke an verschiedene Bühnen in ganz Deutschland, sie betreute Autoren und Regisseure und machte regelmäßig tolle Geschäftsreisen. In ihrer Freizeit tanzte sie mit Begeisterung Tango und reiste für besondere Tanzveranstaltungen, den Milongas, durch halb Europa. Nur mit der Liebe war es Zeit ihres Lebens schwierig gewesen.

Erst vor Kurzem hatte Lou wieder eine leidenschaftlichdramatische Affäre mit einem Tangotänzer beendet. Vielleicht sind beim Tango einfach zu viele Machos unterwegs, dachte sie. Das zog sie zunächst erst mal an, aber wenn es darum ging, das erste Feuerwerk in eine Beziehung zu überführen – mit Alltag und gemeinsamem Frühstück – kam es mit diesen Männern schnell zu unüberbrückbaren Konflikten. Vielleicht war Lou aber auch einfach selbst das

Problem. Denn sie war auch mit Mitte Fünfzig noch eine glamouröse Erscheinung und machte ihrem schillernden Namen alle Ehre – eigentlich hieß sie Louisa, wurde aber seit ihrer Jugend nur Lou gerufen. Hinter der Fassade versteckte sich jedoch eine sensible und verträumte Frau, die sich nach Zweisamkeit sehnte. Und mit diesem Widerspruch kamen viele Männer nicht klar.

Eigentlich war sie eine sensible Frau

Heute hatte Lou einen Termin mit dem neuen Chefdramaturgen eines großen Theaters – zunächst mal ging es darum, sich überhaupt kennenzulernen, aber Lou wollte ihm auch schon ein paar der Stücke vorstellen, die der Verlag neu im Programm hatte. Dr. Malte Fiedler war ein äußerst sympathischer Kerl und bereits in seinem Auftreten das Gegenteil eines Machos. Er passte also keineswegs in Lous Beuteschema, was die Atmosphäre von vornherein entspannt machte. Die beiden verstanden sich blendend, teilten einen ähnlichen Theatergeschmack, und es bahnte sich auch direkt eine konkrete Zusammenarbeit an.

Fotos: iStockphoto (Szene nachgestellt)

„Fahren Sie eigentlich zur Premiere nach Wien?“, fragte Fiedler. Sie hatten gerade über einen Regisseur gesprochen, dessen Arbeit sie beide verfolgten und der demnächst in Wien ein neues Projekt zur Uraufführung bringen würde. „Ich bin noch unentschieden“, entgegnete Lou. Die Premiere kollidierte nämlich mit einem Tango-M