Italiens Riviera del Conero

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MEINE REISE 

Geheimtipp für Romantiker und Genießer

Wachtürme wie der Torre de Bosis von 1716 flankieren die Buchten bei Portonovo. Einige dienen als Kulturräume, andere als Ferienunterkünfte

Wie ein schimmerndes Band zieht sich die Küste zwischen blauer Adria und grünen Hügeln entlang, durchgängig und doch wandlungsreich. Hier besteht sie aus Kies mit felsigen Brocken, dort verläuft sie zu feinem Sand und da fällt sie als steile Kalkklippen direkt ins Nass. Teils schneiden die sich auch in das Land, formen Grotten und Höhlen zu den Füßen des Monte Conero. Nach ihm ist die anliegende Riviera in den Marken benannt, an Italiens „Wade“. Aus dem Griechischen jedoch leitet sich der Name ab: Komaros bedeutet Erdbeerbaum.

Und davon überziehen den 572 Meter hohen Berg und seine Nebenhügel tatsächlich eine Vielzahl. Sie sind nur eine Besonderheit dieses Landstrichs an der sonst eher flachen Adria-Küste Mittelitaliens. Er erstreckt sich im Norden von Ancona auf gut 20 Kilometern über die Landzunge des Berges bis hinunter nach Numana.

13 Waldgeister spucken und spuken aus der Fontana de Calamo. Der Brunnen wurde im Mittelalter in Anconas Stadtmauer gebaut

Fotos: Getty Images, iStockphoto, stock.adobe.com (2); Karte: planstelle-karten.com

Wo der Monte Conero direkt ins Meer abfällt, finden sich neben klarstem Wasser geheimnisvolle Plätze für Zeit zu zweit
Das Kleine Nachtpfauenauge ist eine von knapp 500 Schmetterlingsarten, die im Nationalpark de Conero gesichtet wurden

Sanfte Schönheit auf schroffem Fels

Fast die gesamte Strecke nimmt auch das Naturschutzgebiet von Conero ein. 18 ausgezeichnete Routen führen zu Fuß, per Fahrrad oder auf dem Pferderücken durch Pinien, Eichen und Zypressen. Nicht selten kreisen Falken über den Baumwipfeln, stürzen sich Eisvögel kopfüber in die Bäche und schwirren Schmetterlinge für ein paar Sekunden als Farbtupfer neben Reisenden her. Erst im Herbst konkurrieren sie mit den roten Früchten der Erdbeerbäume, die ein wenig stacheliger und säuerlicher als das uns bekannte Beet-Obst daher kommen. Das ganze Jahr über kann man zum Glück die köstliche Konfitüre aus ihnen kosten.

Die Gläser damit reihen sich neben rubinrotem Wein und goldgelbem Honig in die prall gefüllten Regale von winzigen Geschäften mit niedrigen Steindecken.

Portonovo liegt direkt am Fuß des Conaro, ideal für ein Abendessen mit Meer- und Bergblick zugleich
Vom Hügel der Cattedrale San Ciriaco zeigt sich das historische Stadtbild Anconas. Zu Römer-Zeiten soll hier oben ein Venus-Tempel gestanden haben
Fotos: Huber Images, stock.adobe.com (4)
Auf dem Hauptplatz des Bergdorfes Sirolo laden Cafés zur Erholung nach dem Aufstieg ein – und die Wachtür