Die besten Kolleginnen der Welt

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MEINE GESCHICHTE

Als der Brustkrebs kam, waren alle für sie da

Marielle (l.) und Susanne (r.) unterstützen ihre Kollegin Katrin (M.) wo sie können

Stolz hält Katrin Lange (45) ein Paar bunte, selbst gestrickte Socken in die Höhe. „Schaut mal, hübsch, oder?“ Susanne und Marielle stimmen zu. „Ohne euch wären die wohl nie entstanden“, fährt Katrin fort. „Ohne euch hätte ich den ganzen Schlamassel nicht so gut gemeistert.“

Mit dem „Schlamassel“ meint Katrin die Chemotherapie. 16 Termine über 20 Wochen, an denen die orangerote Flüssigkeit über einen Port in ihre Venen sickerte. Diese Flüssigkeit, die fast aussah wie Aperol Spritz und die im Laufe der Wochen dafür sorgte, dass ihr büschelweise die Haare ausfielen.

Von jetzt auf gleich Risikopatientin

Die erschütternde Diagnose kam für die damals 41-jährige Düsseldorferin überraschend. Rückblickend ist sie froh, dass sie rasch zur Frauenärztin ging, als die rechte Brust seltsam verformt schien. Da war der Tumor bereits so groß wie eine Seifenschachtel. „Als sich der erste Verdacht bestätigt hatte, stand die Welt kopf“, erinnert sich Katrin, die als Pressereferentin in einem Handelsunternehmen arbeitet. „Da waren so viele Fragen, so viele Ängste. Hatte der Krebs schon gestreut? Wie sollte ich es meinen Eltern sagen? Würde ich je wieder gesund werden?“

Die Kolleginnen schickten auch eine warme Decke
Fotos: Anne Wirtz , Katrin Lange (2), PR

Erschwerend hinzu kam die Corona-Pandemie, „Von einem Moment auf den anderen war ich Risikopatientin und fühlte mich unheimlich verwundbar“, so Katrin. Ablenkung gab es im Lockdown kaum, und die zahlreichen Untersuchungen musste Katrin wegen der strengen Auflagen allein durchstehen. „Dabei hätte ich die liebevollen Umarmungen so nötig gehabt. Diese Umarmungen, die einen spüren lassen, dass alles gut wird.“

Umso glücklicher war Katrin über die Post, die pünktlich zu jedem Chemo-Termin eintrudelte. 16 kleine Päckchen, in denen ganz viel Liebe steckte. Der Absender: ihre Kolleginnen Marielle und Susanne. Sie schickten riesige Sträuße mit ihren Lieblingsblumen, ein Herz-Armband als Glücksbringer und Lavendel-Säckchen, die die Nerven beruhigen sollten. Weil der Geschmack während der Chemo leidet, gab es salziges Lakritz aus Holland, und gegen die Kälteschauer, die d

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