25 UNVERGESSLICHE ERLEBNISSEIN SKANDINAVIEN

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25 Unvergessliche Erlebnisse in Skandinavien

Nirgends ist der Ruf der Wildnis lauter zu hören als in Dänemark, Norwegen und Schweden. Am Nördlichsten Rand Europas wirft die Natur alle Regeln über Bord. Die Menschen hier verbindet Eine gemeinsame Kultur – Und die Liebe zu Spektakulären Outdoor-Abenteuern.

TEXT: ELLEN HIMELFARB, SARAH MARSHALL UND KERRY WALKER

1 - NORWEGEN BESUCH AM RANDE DER WELT

Die Insel Senja hoch im Norden hat alles, was Norwegen so reizvoll macht: Bilderbuch-Inselchen, spannende Wikinger-Geschichte, anspruchsvolle Wanderungen und eine Gemeinschaft aus leidenschaftlichen Abenteurern und Künstlern.

Wolken beben und Berggipfel erzittern, als ich in aller Ruhe den Fjord entlanggleite. Mein Paddel zerteilt ihre Spiegelbilder wie ein Messer weiche Butter. Mit jedem Schlag komme ich mehr in einen schläfrigen Rhythmus. Nur ich bewege mich, um mich herum ist es unglaublich still.

Für Kajaklehrerin Hege Dekkerhus sind die täglichen Paddelausflüge wie Meditation. Vor ein paar Jahren entfloh sie dem stressigen Leben in der Stadt und zog nach Senja. Wer die überwältigende Natur der Insel aus steilen Bergen und tiefen Fjorden per Boot entdecken möchte, muss es langsam angehen lassen. Man wird hier praktisch zum Entschleunigen gezwungen.

Wir schlängeln uns durch kleine Inselchen mit polierten Felsen und glänzenden Algensträngen und erkunden die kinoreife Landschaft, in der einst die Wikinger zu Hause waren. Auf dem winzigen Tranoya liegen, versteckt unter Grashügeln, die Überreste eines Bootshauses. Heute leben nur noch Schafe auf der Insel und befördern regelmäßig uralte Knochen, Silberknöpfe und Pfeilspitzen ans Tageslicht.

Von der nordnorwegischen Stadt Tromsø sind es drei Stunden mit dem Auto und der Fähre bis nach Senja. Obwohl sie die zweitgrößte Insel Norwegens ist, haben sie Besucher nur selten auf dem Schirm. Allzu oft wird sie übersehen und von den benachbarten Lofoten überschattet. Doch ihre Gipfel können locker mit denen der bekannteren Inselgruppe mithalten.

„Als ich hierher gezogen bin, habe ich mich in diesen Ort verliebt“, erzählt mir Hege, die mit ihrem Unternehmen Norwegian Wild Kajakausflüge organisiert und das Camp Tranøybotn leitet, einen umgebauten Campingpark aus den 1970er-Jahren. Er liegt am Rand des Nationalparks Anderdalen im Süden der Insel und wurde behutsam mit Schindelhütten, Kuppelzelten in Igluform und einem Leuchtturm mit Rundumblick modernisiert. Im Abendgrauen bevölkern Strandläufer das Meeresufer, und Robben tauchen im schattigen Wasser.

Das Camp ist meine Basis für Erkundungstouren in diesem Norwegen im Miniaturformat: Klippen umranden die Küst