MARCEL CLEMENTI über Yoga

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Warum Yoga glücklich macht und sich auch für Unbewegliche eignet, erklärt ein Experte

Sein erfolgreichstes Video heißt „Dehnen für Unbewegliche“ – ausgerechnet. Denn Yoga-Lehrer und Youtuber Marcel Clementi, 30, ist das exakte Gegenteil von unbeweglich. Über 110 000 Abonnenten hat der Tiroler auf Youtube und noch mal so viele bei Instagram. Seine wöchentlichen Yoga-Videos sind Kult, seine Retreats meistens binnen Tagen ausgebucht, und wenn er auf Festivals unterrichtet, machen 500 Menschen mit. Sein Podcast „Good Vibes“ wurde in Österreich ausgezeichnet, sein neues Buch „Good Vibes Yoga“ ist dort ein Bestseller. Dabei begann seine Karriere sehr ungewöhnlich, nämlich beim Thaiboxen.

Ausgerechnet Thaiboxen? Wie kam es, dass Sie Yoga-Experte wurden?

Ich habe sehr viel gearbeitet, 50, 60 Stunden die Woche. Dann ist mein bester Freund gestorben – das war ein Punkt, an dem ich erkannte: Ich muss etwas ändern. Also erst mal eine Weltreise. In Thailand hatte ich einen Kurs in Thaiboxen belegt, und als ich mich verletzte, musste eine Alternative her. In dem Studio gab es „Yoga für Thaiboxer“ – das habe ich ausprobiert. Klingt schräg, war aber großartig. Mit vielen Kraftübungen und einem Fokus auf Konzentration. Anschließend bin ich nach Indien und habe dort eine Ausbildung zum Yogalehrer gemacht. Das war vor sechs Jahren – und die beste Entscheidung meines Lebens. '

Wie sieht heute Ihre persönliche Routine aus?

Ich mache fast jeden Tag 30 Minuten Yoga mit Atemübungen, Meditation. Ganz easy. Einfach mal den ganzen Körper stretchen, nichts Anstrengendes. Mir persönlich hilft das total, Stress abzubauen und ruhiger zu werden. Trotzdem gehe ich spazieren, spiele gerne Tennis, mache Krafttraining.

Stress abbauen – gutes Stichwort. Wie kann man Yoga dafür nutzen?

Die Welt, in der wir im Moment leben, ist geradezu darauf ausgelegt, uns zu stressen. Ständig schauen wir auf Bildschirme, beurteilen, was andere machen, sprich: Wir sind sehr aufs Außen fixiert. Und beim Yoga geht es eben darum, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Die langsamen Bewegungen in Kombination mit der tiefen Atmung lassen uns ins entspannte Nervensystem wechseln. Das relaxt uns körperlich und mental. 20 Minuten genügen.

Durch Zufall entdeckte Marcel Clementi Yoga für sich. Während der Pandemie setzte er auf Instagram und Youtube – das legte den Grundstein für seinen Erfolg.
FOTO: Wolfgang Jocher

Klingt sehr nach Meditation. Welchen Stellenwert nimmt der Trainingsaspekt ein?

Den körperlichen Teil, die Asanas, kennen viele. Manchen genügen Dehnübungen, das ist auch okay. Aber wenn man sich mit dem ganzen Spektrum beschäftigt, mit der Philosophie dahinter, dann ist es ein Lifestyle. Yoga verbessert die Beweglichkeit, den Schlaf und kann sogar Rückenschmerzen und Nackenve

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