NOCH GUT!?

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SERVICE GEBRAUCHTRADKAUF

OB UND WIE MAN AM GEBRAUCHTRADMARKT EINEN GUTEN DEAL MACHEN KANN

Es geht nicht nur darum, Geld zu sparen, sondern auch Ressourcen nicht zu verschwenden und Werte zu erhalten. Gebrauchte Räder gibt’s nicht mehr nur im Kleinanzeigenteil, sondern zuhauf über spezialisierte Unternehmen. Wie und wo man Schnäppchen ohne Reue machen kann, zeigen wir hier.

Theo Golditchuk kann man als Problemlöser bezeichnen. Als der Berliner vor ein paar Jahren vor seinem ersten Triathlon stand, ihm aber noch ein passendes Wettkampfrad fehlte, machte er sich auf die Suche. Gebraucht sollte das Bike sein, in gutem Zustand und natürlich möglichst günstig. Der heute 32-Jährige begab sich auf Onlinesuche, doch fündig wurde er auf den einschlägigen Plattformen nicht. Den Triathlon bestritt Golditchuk trotzdem, mit einem neu gekauften, sündhaften Giant Propel. Die Enttäuschung über den gescheiterten Gebrauchtkauf hallte aber nach. Die Idee für Buycycle war geboren.

Hinter dem englischen Namenskonstrukt verbirgt sich eine Internetplattform, die sich seit 2021 auf den An- und Verkauf von

Secondhand-Rädern spezialisiert hat. Die Besonderheit: Neben gebrauchten sind auch generalüberholte Räder erhältlich, sogenannte Refurbished Bikes; „refurbished“ bedeutet „renoviert“ oder „wiederaufbereitet“. Dabei handelt es sich ebenfalls um gebrauchte Fahrräder, die allerdings mit einer hochintensiven Inspektion und Reinigung wieder in einen fast neuwertigen Zustand gebracht und deutlich günstiger als der Listenpreis verkauft werden. Rund 600 Rennräder und Gravelbikes stehen aktuell im Buycycle-Shop (Oktober 2023). Neben dem Start-up aus München tummeln sich mit Bike Re-Sale, Gebrauchtrad-Studio, Upway oder ReBike weitere Spezialisten für Refurbished-Räder auf dem Markt. Sie alle eint der relativ hohe Käuferschutz im Vergleich zum Privatkauf, gerade bei Pedelecs mit der schwer einzusehenden Technik ein Riesenvorteil. Während ein privater Verkäufer keine Gewährleistung einräumen muss, sondern nur für die Richtigkeit seiner Angaben geradesteht, sind Händler hierzu verpflichtet, für mindestens ein Jahr. Zudem haben Käufer das Recht, das Rad bis zu 14 Tage nach Kauf ohne Angabe von Gründen zurückzugeben. „Wir wollen den Gebrauchtmarkt revolutionieren und mit unserer Plattform eine Hilfestellung beim Gebrauchtradkauf geben“, sagt Axel Donath, der Geschäftsführer von GebrauchtradStudio, und ergänzt: „Kleinanzeigen (vormals Ebay-Kleinanzeigen, Anm. d. Red.) wird für Gebrauchträder weiter der größte Anbieter sein, allerdings ohne Sicherheit, was Qualität oder Gewährleistung betrifft.“

Auffällig: Obwohl die diversen Plattformen ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgen und um die gleiche Kundschaft buhlen, verstehen sie sich als Gemeinschaft mit dem übergeordneten Ziel, die Lebensdauer eines Fahrrad

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