LEICHT ABGEHOBEN

23 min lesen

Gewichtsreduzierte Pedelecs haben Vorteile – auf der Straße wie auf der Kellertreppe. Wer nicht die Ultralang-Touren fährt, aber ein E-Bike auch für den Arbeitsweg sucht, kann damit oft glücklicher werden als mit deutlich schwereren SUV-Allroundern. Neun Räder bis 20 Kilo im Praxistest.

Fotos: Helge Tscharn

Manche Power-E-Bikes können alles – außer getragen -werden. 28 tragegrifflose Kilos sind nichts für die Kellertreppe. Das in den letzten Jahren nach oben strebende Gewicht liegt in der System-Ausstattung – bei SUV nimmt man mittlerweile gern einen 750-Wattstunden-Akku und damit rund 4,4 Kilogramm mit auf den Weg, zuzüglich Motor. Oft hieven hubstarke Federgabeln und aufwendige Federsattelstützen die Werte weiter nach oben. Gut, dass auch immer mehr Vertreter des Gegentrends auftauchen: Räder mit Light-Power-Assist-Systemen wie das Fazua Ride 60 in unserem Riese und Müller UBN wiegen inklusive 430-Wh-Akku komplett vier Kilogramm. Damit sind Gesamtgewichte ab etwa 17 Kilo – ohne Straßenund Komfortausstattung –, aber auch weniger möglich. Das Gros der Testräder wiegt um die 19 Kilogramm. Auch kein Vergnügen, hat man ein paar Stufen zu überwinden, aber es geht. Und das Praxis-Handling der Räder überzeugt ohnehin. Wer vom voll ausgestatteten Touren-E-Bike auf ein Light Assist Bike umsteigt, spürt auch im Fahren sofort den Unterschied – die Leichtigkeit des Seins. So gesehen eröffnen diese Bikes neue Möglichkeiten. Die Gewichtsersparnis geht dabei zunächst auf Kosten der Motorleistung und vor allem der Akkukapazität: Im Test sind Batterien mit 250 bis 430 Wattstunden vertreten, die Motoren bringen bis zu 60 Newtonmeter Drehmoment.

Eine Klasse, unterschiedliche Motorkonzepte

Zu wenig? Nein. Für viele ist E-Biken so sogar authentischer – allerdings muss man unterscheiden: Manche Heckmotoren wie der Mahle x35+ im Stevens haben keinen Drehmomentsensor. Sie sprechen also erst nach einer guten Kurbelumdrehung an, ermöglichen aber, mit minimalem Kraftaufwand an der 25er-Grenze entlangzurollen – Letzteres gilt auch für die City-Cruiser Cowboy oder Ampler, die allerdings dank vorhandenem solchem Sensor noch innerhalb der ersten Pedalumdrehung loslegen. Die Mittelmotoren in Rädern wie dem Canyon, Maxx oder Simplon unterstützen noch feinfühliger über die volle Bandbreite und belohnen dabei oft eine schnellere Trittfrequenz, anders als viele Full-Power-E-Bikes für den Tourenalltag. Tendenziell sportlich orientierte Fahrer haben tatsächlich mit Mittelmotor aus dem Light-Assist-Segment oft mehr Spaß als mit den klassischen, großen Motorentypen. Wir haben zwei Fazua-Antriebe, einen Specialized und einen TQ-Mittelmotor im Vergleich, die uns in Sachen Harmonie und teils auch Durchzug begeisterten.

Light Assist E-Bikes geben vielen Bikern das unbeschwerte, „reine” Fahrrad-Feeling zurück.

Alle Testräder ha

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel