IL G IALLO DELL’ UOVO?

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Top-Test Moto Guzzi Stelvio PFF

(Das Gelbe vom Ei?)

Okay, die Stelvio gibt es auch in Schwarz, aber das Giallo (Gelb) steht ihr einfach viel besser. Das Topmodell PFF ist auch elektronisch (fast) bis an die Zähne bewaffnet. Um zu checken, was sie schon gut kann und was sie besser können sollte, haben wir sie (nicht nur) über den Top-Test-Parcours gescheucht.

Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Wer nicht fährt, sitzt rum …

Als im Spätsommer 2022 die komplett neu entwickelte Moto Guzzi V 100 Mandello ebendort der internationalen Pressemeute präsentiert wurde, hielten sich Neugier, Interesse und Skepsis in etwa die Waage. Doch am Ende des Tages gab es durchweg zufriedene Gesichter bei den Journalisten. Moto Guzzi hatte den Sprung in die Neuzeit geschafft, wenngleich auf Kosten der bei den Fans so beliebten Guzziness.

Sprich, der Rechtsruck beim Anlassen, das Schnaufen und Schütteln, das Tickern und Tackern, der voluminöse, tiefbassige und die Seele massierende Klang, alles perdu. Ob die Gesichter bei Guzzi selbst auch zufrieden sind, wissen wir nicht, hierzulande fand die Mandello 2023 immerhin 565 Käufer, was Platz 70 in der Rangliste bedeutete. In diesem Jahr waren es bereits 127 Einheiten, bei der seit Februar erhältlichen Stelvio 147. Um diese Zahlen einsortieren zu können: Die Suzuki V-Strom 1050 brachte es im selben Zeitraum auf 168 Einheiten, die Ducati Desert X auf 123. Last, but not least an dieser Stelle, die traditionelle Guzzi V85 TT fand im selben Zeitraum bereits 205 Käufer, und damit zurück zur Stelvio.

45,0 Kriterien gilt es zu prüfen, messen und bewerten. Da raucht der Kuli

Der sie begleitende Pressetext weiß neben der üblichen Marketing-Prosa auch davon zu berichten, dass man das Getriebe des „Compact Block“ genannten Antriebs überarbeitet habe, um „Schaltvorgänge noch weicher und sanfter zu gestalten“. Selten lagen Wunsch und Wirklichkeit weiter auseinander. Denn der durch Mark und Bein gehende Schaltschlag, den diese Stelvio beim Einlegen des ersten Gangs von sich gibt, lässt sogar altgediente Harley-Fahrer zusammenzucken. Diese deshalb, weil sich sämtliche bislang vom Autor gefahrenen Mandellos und Stelvios in dieser Beziehung unauffällig verhielten. Und nach gut 4500 Kilometern, die das Testbike am Ende auf der Uhr stehen hatte, darf der Einfahrvorgang als abgeschlossen gelten. Vermutlich hat die Redaktion wieder einmal einen dieser „bedauerlichen Einzelfälle“ erwischt. Verbuchen wir das Ganze halt erst mal unter Charakter.

Der konifizierte Alulenker liegt im Verhältnis zur Sitzbank sehr weit oben und nah am Piloten und sorgt für eine (für manchen schon zu) entspannt aufrechte Sitzposition. Auch der Tank ragt hoch auf
Mit dem kleinen schwarzen Kästchen wird der hecksei