2008 startete eine frühe KTM RC8 zum 50 000-Kilometer-Dauertest. Damit nahm eine Geschichte ihren Lauf, bei der sich die zweirädrige Hauptdarstellerin leider nicht mit Ruhm bekleckerte.
Bereits der Start war harzig. Die erste Dauertest-RC8 verstarb bereits nach 2000 Kilometern. Nicht etwa Fremdeinwirkung war schuld, nein, Selbstverstümmelung. Das Pleuellager des hinteren Zylinders rieb sich auf und die mitdrehende Lagerschale produzierte reichlich Späne. Es folgte der Abbruch des Tests und ein Neustart mit einem neuen Motorrad.
Dieses Exemplar lief dann runder durch den Redaktionsalltag. Es erhielt bei der 10 000er-Inspektion den geänderten Schaltstern zur Verbesserung der Schaltung verbaut und verlor mit knapp 16 000 Kilometern auf dem LCD-Display sein Kennzeichen. Dieses wurde auf der Autobahn vom Hinterrad „eingesaugt“ und riss samt Halter ab. Mit 26 500 Kilometern legte der zweite Pleuellagerschaden die RC8 still. Diesmal wurde der Motor jedoch wieder aufgebaut. Danach hielt der Twin durch, allerdings begann die Peripherie zu schwächeln. Die Radlager vorne wurden fällig, das Cockpit wurde getauscht, später die Bremsscheiben bei rund 42 000 erneuert. Es folgten der Tausch aller Lager im Hinterrad bei 44 500 Kilometern. Auf die letzten 5500 Kilometer mussten dann noch der hinteren Bremszylinder, die Kupplungsbeläge sowie die komplette vordere Bremsanlage ersetzt werden. Diese spezielle Dauertest-RC8 hatte es in sich. Und hätte sicherlich jeden privaten Besitzer in den Wahnsinn oder Ruin getrieben.
Bilanz nach 50 000 Kilometern
Kompression
Zylinderkopf: Ein- und Auslassventile zeigen leichte Brandspuren, zwei Ventile sind geringfügig undicht. Die Ventilführungen haben erhöhtes Spiel.
Zylinder/Kolben: Aufgrund der geringen Laufleistung (24 000 Kilometer), weisen die Zylinder kaum Laufspuren auf. Die Kolben haben ein gleichmäßiges Tragbild und nur geringe Ablagerungen. Die Kolbenringe sind kaum verschlissen.
Kurbeltrieb:
