BINGO GEWONNEN!

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Werkstatt-Tipps

Da strahlt der Meister: Der Kunde hat es ihm so leicht wie möglich gemacht, einer Top-Werkstattleistung steht nichts mehr im Wege. Wie man den Motorradhändler Ingo Heller und seine Berufskollegen dazu bringt, so gut (und günstig) wie möglich zu arbeiten, verrät diese Geschichte. Und Tipps zur HU-Vorbereitung gibt’s ebenfalls.

Keine Sorge: Nachfolgend geht es nicht darum, aus rein humanitären Gründen die Seele seines Lieblingsschraubers zu streicheln oder die Gewinnmaximierung seines Handwerksbetriebs zu gewährleisten. Menschen mit einer gewissen Lebenserfahrung haben aber oft eine wichtige Lektion verinnerlicht: Zu guten Geschäften gehören (auf Dauer!) immer zwei Zufriedene. Der gemeine Werkstattkunde lässt sich prinzipiell recht einfach zufriedenstellen. Er erwartet eine Arbeit, die möglichst fehlerfrei, schnell und günstig erledigt wird. Was dabei aber oft unterschätzt wird: Um diese Erwartungen erfüllt zu bekommen, kann besagter Werkstattkunde einen nicht unerheblichen Teil beitragen und dem Schrauber entsprechende Rahmenbedingungen schaffen und damit bares Geld sparen – bei Stunden-Verrechnungssätzen von 80 bis 140 Euro durchaus interessant. Wie diese Bedingungen aussehen und wo die Knackpunkte im Verhältnis Kunde-Werkstatt liegen, haben wir mit einem Schrauber des Vertrauens beklönt: mit Ingo Heller (68) vom norddeutschen Kawasaki- und Husqvarna-Vertragshändler Heller & Soltau in St. Michaelisdonn.

Ingo macht den Job seit über 30 Jahren, und ein „Klassiker“ macht ebenso lange Kunden wie Werkstatt das Leben unnötig schwer: der Mal-eben-Auftrag zu Saisonbeginn, gern genommen zu den „Chaos-Terminen“ (O-Ton Ingo), also in der Zeit kurz vor Ostern, Himmelfahrt oder Pfingsten. „Ich hab da noch so ein Motorrad in der Garage, könnt ihr da mal eben gucken?!“ Fazit des Mal-eben-Guckens: Batterie tot, Reifen platt und abgefahren, Bremsbeläge runter, Tank nicht voll und daher von innen verrostet, drei Zentimeter Staubschicht und darunter eine muntere Eigenbau-Verkabelung mit Lüsterklemmen. Reparatur-Zeitvorgabe: „Möglichst schnell!“ Also in maximal zwei Tagen. Kann nicht klappen, ab Mitte März sind drei bis vier Wochen Termin-Wartezeit eher die Regel als die Ausnahme.

Dabei wäre alles so einfach. Das Zauberwort heißt Vorab-Check. Am besten im Spätherbst des Vorjahres. Der Händler kann dann gemeinsam mit dem Kunden in aller Ruhe schauen, was für die nächste Saison gemacht werden sollte. Kostet noch gar kein Geld, schafft aber für beide Seiten Planungssicherheit. Dazu passt perfekt ein Hol- und Bringdienst. Der läuft bei den Nordlichtern von November bis einschließlich Januar, erfolgt im geschlossenen Transporter oder Anhänger (Stichwort Salz) und ist bei Wartungs- und Reparaturarbeiten ab 200 Euro inklusive. Man kann das Schätzchen natürlich auch gleich beim Händler im Winterlager lassen. Kostet bei den Jungs in