PUTSCH-VERSUCH

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Vergleichstest Ducati Hypermotard 698 Mono und KTM 690 SMC R

Es bahnt sich etwas an in der Kategorie der Supermotos. Ducati fordert mit der Hypermotard 698 Mono die KTM 690 SMC R heraus. Kann sie die Königin stürzen?

DUCATI Hypermotard 698 Mono

KTM 690 SMC R

Wer in den letzten zehn Jahren eine sportliche Supermoto für die öffentliche Straße suchte, der hatte die Qual der Wahl: Nehme ich sie in Orange mit KTM-Emblem (SMC R), in Weiß mit Husqvarna-Schriftzug (701 Supermoto) – oder, seit 2022, doch lieber in Rot mit der Kennzeichnung GasGas SM 700? Die SuMos aus dem Pierer-Konzern regier(t)en die Klasse, waren gar konkurrenzlos. Und in der Zulassungsstatistik zusammengerechnet regelmäßig auf Platz zwei der beliebtesten Motorräder Deutschlands. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis andere Hersteller ein Stück von diesem Kuchen abhaben wollten.

2024 ist es endlich so weit. Ducati stellt die Hypermotard 698 Mono vor und baut allein mit dem Datenblatt Druck auf. 77,5 PS bescheinigen die Italiener nämlich ihrer jüngsten Schöpfung und übertreffen den Austria-Single (75 PS) damit um 2,5 Vollblüterzumindest mal auf dem Papier. Logisch, dass man sich in Bologna im Sinne des Wettbewerbs nicht mit identischer oder gar weniger Power, als sie der Kontrahent erreicht, zufriedengibt. Die Mehrleistung resultiert maßgeblich aus dem höheren Drehzahlniveau des Ducati-Singles: Je öfter sich die (Arbeits-)Takte eines Verbrenners pro Zeiteinheit wiederholen, desto bäm! Bei einem Hubraummanko von 34 Kubik oder rund fünf Prozent (659 zu 693 Kubik) blieb den Entwicklern letztlich nur dieser Weg – allerdings mit Begleiterschei-nungen. Ob die Ducati auf diese Weise der Regentschaft der KTM 690 SMC R ein Ende setzen kann? Das direkte Landstraßenduell der beiden SuMo-Renner wird es zeigen.

DUCATI

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