ZIP, ZIP, HURRA!

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Sportliche Leder-Zweiteiler im Vergleich

Während Trennungen im echten Leben oft teuer und unangenehm sind, erleichtern trennbare Lederkombis, sprich: Zweiteiler, das Motorradfahrer-Leben ungemein. Wir checken zehn aktuelle Modelle aus drei unterschiedlichen Preisbereichen in Praxis und Alltag.

Obwohl vieles im Motorradfahrer-Leben für Textilbekleidung spricht, gibt es sie noch – die klassische Lederkombi aus zwei Teilen. Und das ist gut so, denn nicht jeder möchte ein textiles SUV mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Touren-oder Abenteuer-Look am Körper tragen. So verlassen sich klassisch oder nostalgisch angehauchte Fahrer sowie sportlich ambitionierte Piloten lieber aufs Ledergewand. Während die Erstgenannten Lederbekleidung als Teil der motomobilen Tradition sehen, verlassen sich die Zweitgenannten auf die hervorragende Schutzwirkung des Naturprodukts. Beide Fraktionen greifen in der Regel zum Zweiteiler, da die einteiligen Lederstrampler im Alltag ungeschickt sind (Stichwort: Pinkel-pause) und ihre„nahtlosen“ Vorteile eher auf der Rennstrecke ausspielen.

Grund genug also, zehn zweiteilige Lederkombis auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Preisspanne von 570 bis 1350 Euro, die wir in drei Preisbereiche unterteilten, verspricht Spannung. Und suggeriert, dass es gravierende Unterschiede unter den Kandidaten geben könnte. Doch Obacht, die teils massiven Preisunterschiede setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, die nur bedingt mit der Funktionalität des Endprodukts zu tun haben. So spielen das Herkunftsland des Materials (Stichwort: Erzeugungskosten des Leders), der Produktionsort der Kombi (Lohnniveau), das Herstellungsverfahren (Produktivität) und natürlich auch die Qualität der Extras wie Reißverschlüsse und Protektoren sowie der Material-Mix der Kombi eine Rolle.

Und, da wir uns ja streng genommen in der Bekleidungsindustrie bewegen, auch Marketingkosten, die aus einer 08/15-Marke ein begehrenswertes Label formen. Womit wir bei der härtesten aller Wahrheiten angekommen sind: Teuer muss nicht gut sein! Oder positiver formuliert: Eine gute Kombi kann auch fair eingepreist sein. Modeka, Rekurv und Büse machen es vor.

Ein Zweiteiler ist zwar klassische Schutzkleidung, doch muss das nicht zwangsläufig zu schwarzer Tristesse oder funktionaler Eindimensionalität führen. 4SR aus der Tschechischen Republik lieben es nicht nur papageienbunt, sondern offerieren in ihrer RR Evo sogar Airbag-Kompatibilität und eine Trinkblase im Racing-Höcker. Alpinestars Missile V2 ist ebenfalls bereit für eine unter der Jacke getragene Airbag-Weste, bietet aber keine Minibar auf dem Rücken. Dieses abseits der Rennstrecke eher unnötige Feature findet man noch bei Spidi auf der Habenseite.

Apropos Höcker: Während diese bei Einteilern bisweilen ungeahnte Größen annehmen, halten sie sich an den Zweiteilern zurück. An immerhin sechs Exemplaren befinde