BELLA FIGURA

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Neuheiten Drafts Moto Guzzi V100 Sport und V100 Le Mans

Mit der V100 Mandello hat Moto Guzzi 2023 die eigene Firmen-Neuzeit eingeläutet und mit der aktuellen Stelvio gleich fortgesetzt. Wer in die Annalen der Italiener blickt, entdeckt aber noch mehr Modelle, denen der wassergekühlte V2 gut zu Gesicht stünde – wie einer V100 Sport oder der Neuauflage der Le Mans.

Mit der V100 Mandello, die seit letztem Jahr Moto Guzzis Aushängeschild der Neuzeit ist, haben sich die Italiener knapp nach dem 100. Geburtstag 2021 selbst beschenkt. Wasserkühlung in Serie – ein Novum in der Geschichte der Italiener. Für einen ähnlichen Umbruch sorgte zuvor nur die V7. Die von 1967, wohlgemerkt. Als erste Serien-Guzzi besaß sie einen 90-Grad-V2-Motor mit längsliegender Kurbelwelle. An diesem Antriebskonzept haben sie bei Guzzi seitdem nicht mehr grundlegend gerüttelt (Ausnahme Nuovo Falcone-Einzylinder ab 1969). Auf der Basis der V7 entstanden grob unterteilt Touren- und Sportmotorräder mit unterschiedlichen Hubräumen wie die V7 Sport oder die 850er-Le Mans. Ebenfalls ein Kind dieser Motorkonstruktion: die Stelvio.

Die große Reiseenduro erblickte erst als Quota (1992) das Licht der Zweiradwelt, bevor die Stelvio diese 2008 ablöste. Und aktuell mit dem Motor der V100 wieder im Guzzi-Programm zu finden ist.

Wenn der V100-Motor selbst intern bei den Italienern fürs Erinnern an alte Namens- und Motorrad-Konzepte taugt, dann hätte MOTORRAD auch noch ein paar Ideen, um Historisches aufleben zu lassen. Zum Beispiel mit einer neuen Le Mans, einem reinrassigen V2-Sportler im Programm der Italiener. Oberdan Bezzi griff für MOTORRAD zum Zeichenstift und hat das Konzept der ersten V7 Sport mit ihren tief liegenden Lenkerhälften über die ikonische 850 Le Mans und die einzigartige wie begehrenswerte MGS-01 Corsa weitergesponnen. Herausgekommen ist ein Sportbike, das auf der aktuellen V100 Mandello fußt. Deren Brücken- rahmen aus Stahl mit dem mittragenden V100-Aggregat nutzt auch die Le Mans. Da die Sportler-Gabel aber etwas weniger Federweg als das Pendant der V100 aufweist, das mit 130 Millimetern Arbeitsweg üppig daherkommt, neigt sie den Motor wie das ganze Motorrad mehr nach vorne. Vorderradbezug – bei Sportlern die Basis für sattes Feedback von der Front beim Tanz am Griplevel entlang. Wie bei der Fahrwerksbasis arbeitet zudem bei der Le Mans ein direkt zwischen Rahmen und hinterer Mono-Schwinge angeschlagenes Federbein. Eine Lösung, die von rechts den freien Blick auf die leichte Marchesini-7-Speichen-Felge erlaubt. Was daran liegt, dass Bezzi die Auspuff-Führung in Richtung Heck gestaltete, sie so nicht das Rad verdeckt. Ja, der dicke V2 benötigt Auslassvolumen. Ein knapp vorm Hinterrad platzierter Vorschalldämpfer und die doppelflutige Abgasführung hin zu den schlanken Endtöpfen stellt das sicher. Die liegen nun direkt neben dem aufs Nötigste reduzierten Heck, das nur Pla