ZU NEUER BLÜTE?

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Test Triumph Tiger 1200 GT Pro Alt/Neu

Zwei Jahre nach ihrem Erscheinen hat Triumph Hand an die Zwölfer-Tiger gelegt und sie zart überarbeitet. So zart, dass wir uns ein 23er-Modell besorgten, um herauszufinden, ob sich diese minimalen Modifikationen bemerkbar machen. Und wenn ja, in welcher Form.

Obwohl Motorräder, besonders wenn sie in der Topliga angesiedelt sind, heutzutage massenhaft Elektronik spazieren fahren, altern sie (noch) nicht ganz so schnell wie Smartphones, die zumindest gefühlt schon nach einem halben Jahr nicht mehr up to date sind. Dem aktuellen Flaggschiff des Hauses, der 2022 vorgestellten, komplett neu entwickelten Triumph Tiger 1200 GT und Explorer (Hauptunterschied: ein 19- bzw. 21-Zoll- Vorderrad), haben die Briten für ihr drittes Verkaufsjahr eine zugegebenermaßen sehr übersichtliche Auffrischung mit auf den Weg gegeben.

Wobei ausgerechnet die am ehesten erwartete Änderung, nämlich die ab 2025 verbindliche Euro 5+-Norm, noch auf sich warten lässt. Auf Nachfrage bei Triumph hieß es dazu, dass die Homologation nach Euro 5+ eine komplett neue Betriebserlaubnis erfordert. Die natürlich rechtzeitig nachgeliefert wird. Der größte Unterschied zum Vorjahresmodell entzieht sich, wie bei der kleinen Tiger auch (dort wurde der Ventiltrieb stark überarbeitet), den Blicken. Jetzt muss man etwas ausholen: Bis 2020 hatten alle Triumph-Dreizylinder den bei Triples üblichen, da technisch sinnvollen Hubzapfenversatz der Kurbelwelle von 120 Grad. Der sorgt neben einem gleichmäßigen Klang auch für Laufkultur. Dennoch haben alle Triumph-Triples eine Ausgleichswelle. Die seither erschienenen Neun- und Zwölfhunderter-Tiger-

Modelle haben jedoch eine T-Plane genannte Kurbelwelle mit zweimal 90 und einmal 180 Grad Hubzapfenversatz. Dadurch klingt – und läuft – der Motor nun deutlich rumpeliger. Oder charaktervoller, je nach Betrachtungsweise.

Dem Vernehmen nach soll der große Triple eine Neigung haben, beim Fahren mit niedrigsten Drehzahlen, wie es auf engen und verblockten Single-Trails schon einmal vorkommt, abrupt abzusterben. Was in Anbetracht von Gewicht und Höhe der Explorer schnell zu ungewollter Seitenlage führen kann. Durch „Änderungen an eben dieser Kurbelwelle, dem Lichtmaschinenrotor und der Ausgleichswelle wurde die Schwungmasse des Motors erhöht“, woraus sich „eine sanftere Drehmomententfaltung im unteren Drehzahlbereich und besseres Ansp