IN GUTEN HÄNDEN

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Vergleichstest Tourenhandschuhe bis 200 Euro

Der Instinkt sorgt dafür, dass sich der Mensch mit den Händen abfängt. Drum müssen diese Glieder bei Motorradunfällen zuverlässig geschützt werden. Aber auch beim sturzfreien Fahren sollten Motorradhandschuhe mehr Pros als Kontras bieten. Was darf man bis 200 Euro erwarten?

Mehr Geld ist gleich mehr Leistung? Eine gewisse Korrelation lässt sich nicht leugnen, weder bei Motorrädern noch bei Motorradbekleidung. Wir waren also gespannt in der MOTORRAD-Redaktion, als wir für 2024 beschlossen, den Handschuhtest aus 2022 zu wiederholen, jedoch mit doppelt so teuren Probanden. Sprich: Wo vor zwei Jahren zwölf Allround-Tourenhandschuhe bis 100 Euro getestet wurden, ging die Einladung heuer an jene Fingerschützer, die preislich im Bereich zwischen 100 und 200 Euro liegen. Und wo 2022 keiner der Handschuhe über die Note gut hinauskam, erhofften wir uns für 2024 natürlich wesentlich bessere Ergebnisse.

Damals verteilten wir achtmal die Bewertung gut, vier Handschuhe schafften gar nur das Urteil befriedigend. Immerhin war kein Handschuh dabei, der komplett versagte. Und in Anbetracht von Preis und Leistung waren durchaus lohnenswerte Produkte dabei. Doch genug aus der Vergangenheit, wir leben im Hier und Jetzt. Und da wollen wir mehr Geld ausgeben und mehr Leistung dafür kriegen. Ob das klappt?

Auch 2024 treten wieder zwölf Handschuhe an und versuchen auf unterschiedliche Art und Weise, unseren Testkriterien gerecht zu werden. Das Aussehen der Handschuhe bewerten wir dabei nicht, versuchen aber, Ihnen anhand der Produktfotos einen guten Eindruck der Optik zu vermitteln. Denn wo der eine auf pures schwarzes Leder steht, sucht der andere nach einem

Handschuh, der farblich perfekt zum Motorrad passt. So sind sie, die Motorradfahrer. Für den Einzelnen mag das also wichtig sein, für uns jedoch sind objektive Kriterien entscheidend. Dazu zählt ganz klar die Sicherheit, denn letztlich sind Motorradhandschuhe in erster Linie Schutzbekleidung. Wichtig sind hier aber nicht nur Aufprall- und Abriebschutz, sondern auch Eigenschaften, die die Hände vor Ermüdung, Krämpfen und Druckstellen schützen. Daher bewerten wir auch Komfort, Ergonomie und Beweglichkeit.

Und da Hände unterschiedlich ausfallen, baten wir auch mehrere Redakteurskollegen um ihre Meinung, um daraus möglichst allgemeingültige Aussagen zur jeweiligen Passform formulieren zu können. Nur weil beispielsweise der Klim-Handschuh vornehmlich für breite und der Five-Glove eher für schmale Hände geeignet ist, macht das den einen nicht besser als den anderen.

Allgemein wichtig dürften hingegen die Kriterien Belüftung, Isolation, Nässeschutz und Schwitzverhalten sein. Ein schwieriger

Kompromiss, bei dem die günstigeren Handschuhe vor zwei Jahren Mühe hatten. Auch bei den teureren Exemplaren gibt es verschiedene Ansätze, wie die beiden