HYPERTOPTEST

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Wie schlägt sich Ducatis neue Fahrmaschine, wenn es nicht nur um Vollgas geht? Im Top-Test muss die Hypermotard 698 Mono sich auch, aber nicht nur in ihrer Paradedisziplin beweisen.

Autor: Fabian Dresler fabian@motorradonline.de

Ducati Hypermotard 698 Mono Hubraum 659 cm3 Leistung 57,0 kW/77,5 PS Zylinder 1 Grundpreis 12 390 Euro

Wofür Ducati die Hypermotard 698 Mono schuf? Selbstverständlich für die aktive, sportliche, hin und wieder auch rebellische Art des Motorradfahrens. Logisch also, dass der erste Fahrtermin (Fahrbericht in MOTORRAD 5/2024) nicht auf deutschen Landstraßen, sondern auf einer spanischen Kartstrecke stattfand und die Aufmerksamkeit damit automatisch auf den Volllastbetrieb gerichtet wurde. Doch so klar die Mission und die Ausrichtung der Hypermotard auch sein mögen, im harten Motorradalltag geht es um mehr. Um Alltagstauglichkeit zum Beispiel oder auch Fahrkomfort. Aspekte, die im Lastenheft der Ducati-Entwickler auf den ersten Blick wohl nicht sehr weit oben standen. Doch im MOTORRAD-Top-Test spielen sie neben den klassischen Fahrdynamik-Disziplinen eine gleichberechtigte Rolle. Wie steht es also um die Allroundqualitäten von Ducatis neuer Fahrspaßmaschine? Nach diesem Top-Test werden wir es wissen.

Das direkt aus Bologna gelieferte Testbike wartet frühmorgens bei noch einstelligen Temperaturen in der MOTORRAD-Garage auf erste Sonnenstrahlen, die den Asphalt der Teststrecke langsam wärmen. Die mit optionalem Quickshifter (267 Euro) bestückte Standardversion kommt ohne aufwendiges Dekor in Rot. Dass die Startnummern nicht überlackiert sind, ist man von Ducati nicht gewohnt, doch das ist kein Drama, weil vermutlich die meisten Hypers von ihren Besitzerinnen und Besitzern mit individuellen Dekoren beklebt werden. Die zusätzlichen 733 Euro, die für die dynamischere RVE-Lackierung fällig wären, sparen sich Supermoto-Individualisten gerne und investieren sie in ein eigenes Design.

Doch Design bringt im Top-Test keine Punkte, also zur Sache. Rau mahlend dreht der Anlasser den „Superquadro Mono“ durch, bis dieser nach ein paar Sekunden erwacht und sich mit erhöhter, leicht schwankender Drehzahl auf Betriebstemperatur bringt. Der Kaltstart gehört zur Pflicht eines jeden Motorrads und für die Hypermotard eher nicht zur Kür. Angenehm lässt sich aber die knackige Kupplung beim ersten Anrollen dosieren. Los geht’s. Leicht konstantfahrruckelnd tritt die Ducati den Weg zur Teststrecke an. Auf der Bologna-SuMo sitzt man in 900 Millimetern Höhe aktiv aufrecht mit dem nicht zu hohen Lenker in