WENN’SPRESSIERT

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Bewährte Rezepte für neue Lösungen: ein Credo, das bei Suzuki in jüngerer Vergangenheit nicht nur einmal für Überraschung gesorgt hat. Nun paart sich der grandiose K5-Vierzylinder erstmals mit einem Crossover-Chassis und viel Elektro-Voodoo. Ist es ein Match? Zeit für einen Top-Test.

Autor: René Correra reen@motorradonline.de

Suzuki GSX-S 1000 GX Hubraum 999 cm3 Leistung 112 kW/152 PS Zylinder 4 Grundpreis 17 400 Euro

So wirklich leicht geht es dem gemeinen Mitteleuropäer ja nicht unbedingt von den Lippen: „Geeessixxessgeeixx“. Was sich mit „GSX-S GX“ prominent auf der Verkleidung des ersten Crossovers aus Hamamatsu buchstabiert, ist vokallose Letterkryptologie in bester japanischer Tradition. Eine Tradition, die der Exzellenz unzähliger Nippon-Bikes im Allgemeinen aber selten im Wege stand. Genau wie das beharrliche Festhalten an „gereiften“ Motoren, wenn es um Suzukis im Speziellen geht.

Es gibt also auch für den ersten Hochbeiner ohne Geländeambition aus Hamamatsu kein neu entwickeltes Antriebsfeuer. Dafür aber ein ausentwickeltes – und davon reichlich. Der von der 2005er-GSX-R 1000 entlehnte Vierender genießt bis heute einen Ruf wie Donnerhall, und zwar auch noch nach umfangreicher Domestizierung und Abgasaktualisierung völlig zu Recht, wie wir später noch ausreichend ehren und huldigen werden. Neues gibt es dafür an anderer Stelle:

Die erste Crossover-Suzuki verfügt auch über das erste elektronische Fahrwerk im Hause und wird dazu noch mit allem an Elektro-Fahrzauber ausgestattet, was den Suzuki-Technikern aktuell zur Verfügung steht. Ansonsten gibt es die üblichen Genrezutaten: 150 Millimeter Federweg an Bug und Heck, mehr Sitzhöhe (+ 45 Millimeter), einen breiteren (+ 14 Millimeter) und höheren (+ 43 Millimeter) Lenker als bei der GT sowie das klassenübliche wie unvermeidbare „Charaktergesicht“, hier gemäß aktueller Hauslinie mit senkrecht angeordneter Doppel-Linse. Für die Extraportion Tourentauglichkeit sorgen das von der GT bekannte Kofferset und ein von der GT unbekannter, weil dreifach verstellbarer Windschild. Hierzu jedoch zwei kleine Wermutstropfen: Ersteres erfordert (wie so oft) einen Extra-Obolus, Letzterer (wie nicht so oft) einen Sechskantschlüssel, denn nur so lässt sich der Windschild neu positionieren. Schade nur, dass sich ein passendes Exemplar nicht im Bordwerkzeug finden ließ. Ganz brauchbaren und verwirbelungsfreien Windschutz bietet das kompakte Stückchen Polycarbonat jedoch auch schon in der untersten Position, so viel sei schon mal vorweggenom