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FAHRBERICHT PORSCHE

Den Elfer hatten sie in Zuffenhausen bereits vor 50 Jahren mit einem Turbo mächtig in Schwung gebracht, aber irgendwann forderten auch die Transaxle-Modelle mehr Druck. Ein Rennstrecken-Date mit einem aufgeladenen, 250 PS starken Porsche 944.

Gut zu wissen

PORSCHE 944 TURBO Eckdaten: Vierzylinder-Turbo, OHC, 2479 cm3 , 250 PS, 1350 kg, 264 km/h, 1989 bis 1991

Preis: 36 000 Euro (guter Zustand)

Charakter: Alltagstauglicher Sportwagen mit tollem Langstreckenkomfort, sehr gute Fahrleistungen, exzellente Verarbeitung

Der 2,5-Liter-Turbo-Vierzylinder leistet 250 PS. Ihm genügen acht Ventile und nur eine obenliegende Nockenwelle

Ortstermin südlich der Alpen, genauer: im nahe bei Brescia gelegenen Porsche Experience Center Franciacorta, das sogar mit einer hauseigenen Rennstrecke aufwartet, dem früheren Autodromo Franciacorta. Zwei Komma fünf Kilometer perfekt verlegter Asphalt, der, mit 13 herrlichen Kurven und Kehren garniert, als technisch durchaus anspruchsvoll gilt. Doch ich schweife ab, denn der eigentliche Star für heute ist natürlich nicht dieser Rundkurs, sondern ein Porsche 944 Turbo, Jahrgang 1989, der bereits abfahrbereit in der Boxengasse wartet.

Gut sieht er aus, wirkt mit seiner mit breiten Luftschlitzen versehenen flachen Schnauze, den verbreiterten Radhäusern, den üppigen Seitenschwellern und dem bügelförmigen Heckflügel nach wie vor athletisch und durchtrainiert. Sämtliche Übergänge sind glatt und bündig, er kommt dabei zudem ohne jeglichen Zierrat und ohne jede schreierische Kriegsbemalung aus, während der warme Glanz der Farbe Leinen-Metallic die technische Ästhetik dieses strömungsgünstigen Frontmotor-Sportwagens noch verstärkt. Dessen siebenspeichige 16-Zoll-Leichtmetallräder stammen vom Vorgängermodell Turbo S, vorn tragen sie Reifen in der Größe 225/50, hinten sind es 245/45. Früher haben wir das als Walzen bezeichnet. Aber sie müssen ja auch 250 wilde Turbo-PS auf die Straße bringen.

Obwohl: Als Porsche den 944 Turbo im März 1985 in Genf präsentiert, muss der neue Transaxle-Star fürs Erste noch mit 30 PS weniger auskommen. Und anders als der 944-Turbo-Prototyp von 1981, der einen 16-Ventil-Zylinderkopf trug, outet sich der 2,5-Liter-Vierzylinder, Typ M44/52, als Achtventiler mit nur einer obenliegenden Nockenwelle. Der KKK-Turbolader (Typ K26) ist eine komplette Neuentwicklung und verfügt zum Schutz gegen allzu hohe Temperaturen über ein wassergekühltes Lagergehäuse sowie ein thermisch isoliertes Turbinenrad, ein Luft-Luft-Intercooler vor dem Luftfiltergehäuse kühlt zudem die eintretende Luft.

Mit 72 500 Mark kostet der neue Porsche 944 Turbo mehr als ein zeitgenössischer, 231 PS starker 911 Carrera, der mit 68 500 in der Preisliste geführt wird. Ein Begleittext zur Pressepremiere rückt die Rangord