Time out

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Manchmal genügt bereits eine kurze Fahrt ins Grüne, um den Kopf wieder freizubekommen. Da passte es, dass dieser Spider als erster Preis der Motor Klassik-Leserwahl 2023 endlich in seine neue Heimat überführt werden musste – ins oberbayerische Alpenvorland.

TEXT Michael Schröder // FOTOS Arturo Rivas

ALFA ROMEO SPIDER 2.0 TS (TIPO 916) Eckdaten: Vierzylindermotor, DOHC, 1970 cm3, 150 PS, 1419 kg, 211 km/h, 1994 bis 2004 Preis: 9000 Euro (guter Zustand)
Charakter: Der, der optisch alles anders macht und bis heute polarisiert; toller Vierzylinder, fahraktiv trotz Frontantrieb, alltagstauglich

Uns blieb kaum Zeit, um uns näher kennenzulernen, um möglicherweise sogar eine engere Beziehung aufzubauen. Aber dann wäre natürlich auch die Trennung noch schmerzhafter gewesen, als es bereits nach nur dieser einen Ausfahrt der Fall war, deren Bilder Sie auf diesen Seiten sehen. Aber ich greife vor, bin schon am Ende der Geschichte angelangt, die ich Ihnen an dieser Stelle und natürlich der Reihe nach erzählen werde.

Fangen wir mit den Hauptakteuren dieser Story an, als da zum einen ein Alfa Romeo Spider 2.0 TS, Baujahr 2001, wäre, zum anderen dieses einmalig schöne oberbayerische Alpenvorland mit seinen Straßen und Wegen, auf denen man stets und ständig das Gefühl hat, durch ein Postkartenmotiv zu fahren. Dass der Spider heute dort unterwegs ist, hat natürlich einen Grund: Dieser offene Zweisitzer ist als erster Preis der Motor Klassik-Leserwahl 2023 auf dem Weg in seine neue Heimat.

Die Übergabe hätte traditionell im letzten August während des Oldtimer-Grand-Prix stattfinden sollen, was aus zeitlichen Gründen seitens des Gewinners dann leider nicht geklappt hat. Man könnte jetzt allerdings mit Fug und Recht behaupten, dass der Autor dieser Zeilen durch diesen Umstand am Ende großes Glück gehabt hat: Denn ihm fiel es zu, den schwarzen Spider seinem neuen Besitzer vor die Tür zu stellen. Ein Job, den natürlich alle anderen Kollegen auch gerne erledigt hätten.

Die Route, sie war schnell ausgetüftelt: Stuttgart–München–Schliersee. Wobei wir, also der Spider und ich, aus Zeitgründen die Strecke bis südlich der bayerischen Hauptstadt auf der A 8 zurückgelegt haben. Aber so schlimm war diese rund 250 Kilometer lange Autobahnetappe am Ende gar nicht, im Gegenteil: Sie bot vielmehr Zeit, sich mit dem Alfa unter dem Aspekt eines Reisewagens ein wenig auseinanderzusetzen. Man sitzt tief, jedoch tadellos in bequemen Ledersesseln, der 150 PS starke doppelgezündete Zweiliter läuft bei Tempo 130 ruhig und unangestrengt, und der