Die Zwei

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SAMMELN: Das Führungs-Duo von Majorette

Im Cockpit des Auflagen-Turbos Majorette sitzen Markus Hirsch und Udo Plichta. Ihr Ziel zum 60. Geburtstag der Marke: sie noch globaler aufzustellen.

Die globale Perspektive im Blick: Markus Hirsch (oben links) und Udo Plichta lenken die Strategie und die internationale Weiterentwicklung von Majorette
Das erste Majorette-Modell hat einen Briten zum Vorbild. Die Franzosen zeichneten den BRM Formel 1 P57 nach. Hier das passende Jubiläums-Modell in 1:64.

Anno 2010: Pressekonferenz der Simba Dickie Group vor der Spielwarenmesse. Der Autor fährt mit Markus Hirsch von den Fürthern im Aufzug hoch. Drinnen hängt schon ein Majorette-Logo im Fahrstuhl. Mein Kommentar: „Dann weiß ich ja schon, was wir gleich erfahren werden. Ihr habt Majorette gekauft!“ So war es wirklich. Die 1:64-Marke ist ab sofort ein Fürther.

Ab 2011 investierte die Simba Dickie Group bei Majorette in die Qualität der Produktion und stellte die Entwicklung auf CAD um
Fotos: M. Bolsinger (4) und Werk (1)

Doch der traditionsreiche Brand liegt am Boden. Wechselnde Investoren haben die Fabrik ausbluten lassen. 2011 zerstört dann ein Tsunami in Thailand den kompletten Maschinenpark. Aber: Simba-Dickie-Chef Michael Sieber baut trotzdem alles wieder auf, gibt Hunderten von Mitarbeitern eine Perspektive, investiert in modernste Maschinen und CAD-Technik. Sein strategisches Ziel: Er will eine konkurrenzfähige Modellautoproduktion außerhalb von China als Ass im Ärmel.

Markus Hirsch stellt erste Weichen. Die Qualität wird immer besser und Majorette wieder für Audi, BMW, Mercedes, Porsche und Co interessant: „Wir brauchten dafür natürlich Zeit, bis unsere Produkte wieder im Design und beim Preis-Leistungs-Verhältnis vorne lagen“, erinnert sich der heutige Director Product Management & Marketing von Dickie Toys. Langsam baut sich Vertrauen auf, und auch die Händler entdecken die Traditionsmarke aus Frankreich (siehe Kasten rechts) wieder. Auch große Player wie der Drogeriemarkt Müller pushen den Start der Marke. Hirsch: „Entscheidend für den jetzigen Erfolg war, dass wir für die Fabrik ein tolles, kompetentes Team unter einheimischer Führung aufgebaut haben. Und dann hat uns auch die Vertriebspower von Simba Dickie die zweite Luft des Turbo geliefert.“ Hirsch kennt die Spielware wie seine Westentasche. Deshalb war er 2010 genau die richtige Wahl. Aber er gibt auch zu: „Als ich unsere damaligen Produkte angeschaut habe, war mir klar: Das wird ein langer, herausfordernder Weg.“

Heute verkauft Majorette über 20 Millionen Autos, doppelt so viel wie VW, verteilt auf 700 verschiedene Miniaturen. Udo Plichta, Director Model Cars bei Simba Dickie: „Wir müssen global denken. 50 Prozent verkaufen wir in Europa, 25 Prozent in Asien, 25 Prozent in den USA.“ Plichta ist Quereinsteiger, arbeitete zuvor im Elektronikgroßhandel. Markus Hi

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