Golf-Quintett

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SAMMELN: 50 Jahre VW Golf bei Wiking

Der Volkswagen Golf wird dieses Jahr 50. Ulrich Biene erinnert an fünf Generationen Golf von Wiking.

Auf unserem Aufmacherbild geben sich der VW Golf I, der VW Golf II und der VW Caddy als Wiking-Modelle im Maßstab 1:87 ein Stelldichein

Mit dem Golf begann bei Volkswagen ebenso eine neue Ära in der Markengeschichte wie in den Berliner Modellbauwerkstätten. Der Wiking-Gründer hatte bis dahin den Käfer lieben gelernt. Erstmals fuhr 1976 ein kompaktes Fahrzeug der Golf-Klasse ins 1:87-Programm.

Basis dieses Erfolgs war das Design von Giorgio Giugiaro, das Modellbaumeister Alfred Kedzierski mit seinen auffällig klaren Formen 87-fach miniaturisierte. Das Golf Cabriolet der ersten Generation nach Vorbild der Osnabrücker Karmann-Schmie- de folgte alsbald, ebenso der später vorgestellte Golf I Caddy.

Wiking-Chef Fritz Peltzer setzte auf alte Typentugenden. Zwar rollten schon die neuen Golf über heimische Straßen, doch in 1:87 wurde erst einmal dem VW 1303 und Helmut Kohls S-Klasse Vorfahrt gewährt. Es sollten noch zwei Neuheiten-Auslieferungen vergehen, ehe 1976 der Golf I als Viertürer seinen ersten Auftritt in 1:87 hatte – für 1,90 DM. Ein Jahr später folgte der Zweitürer. Der Erfolg sollte sich peu à peu einstellen. Behutsam, jedoch ohne dramatische Veränderungen, pflegte Wiking fortan den Golf, der sich immer mehr zum Wolfsburger Dauerläufer entwickelte.

Wiking betrieb gleich beim Golf I dezente Modellpflege: Ein Jahr nach der Präsentation holten die Modellbauer die Gravur des Dreiecksfensters in der Verglasung nach, danach bekam der bislang flächige Kühlergrill eine ansprechende Längsstruktur. Schon 1979 holte Wiking zum Spezialeinsatz aus – der Golf I wurde als Einsatzleitwagen vorgestellt, genau wie er auch bei der Berliner Berufsfeuerwehr in Diensten stand. Und sogar die Entscheidung der Deutschen Bundespost, den Käfer durch den Golf zu ersetzen, besaß bundesweite Signalwirkung – der neue Kompaktwagen war fortan omnipräsent und endlich voll im Straßenbild angekommen. 1981 vollzog Wiking die Line-Extension mit dem von Fritz Peltzer verschmähten VW Jetta, bevor 1983 mit dem ersten Golf Cabrio der Fun-Faktor mit ins Spiel kam. Insgesamt wurden 6.780.050 Golf I bei VW gebaut – in Südafrika lief er noch bis 2010 vom Band.

Verschiedene Verpackungsvarianten zum Wiking-Golf (links), Modell-Varianten VW Golf I mit
Jetta und Caddy (darunter), schließlich der Golf IV als Zwei- und Viertürer wie als Variant (ganz unten)
Fotos: Ulrich Biene

Im Juni 1983 ging der Golf der zweiten Generation in Serie. Das Design erschien bedeutend aerodynamischer, die C-Säule breiter und der Radstand größer. Wiking gab dem Golf-Strom modellbauerischen Rückenwind und stellte 1985 sowohl den Viertürer als auch den Zweitürer vor. Natürlich purzelten rasch Varianten für Post, Feuerwehr und Pol

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