„Sie hat mir meinen Mann ausgespannt”

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Reportage

Von der besten Freundin hintergangen

Plötzlich vorbei: Ulrike* (39) reißt es den Boden unter den Füßen weg, als Sie erfährt, was hinter ihrem Rücken passiert ist

Hallo, mein Schatz. Ich freue mich schon aufs Frühstück morgen. 1000 Küsse.“ Als ich diese Nachricht zufällig vor sechs Monaten auf dem Handy von Frank las, dachte ich erst an einen Irrläufer. Dass mich mein Mann betrügt – das hielt ich für ausgeschlossen. Seit elf Jahren waren wir zusammen, seit sechs Jahren verheiratet. Klar, die erste große Leidenschaft war längst verflogen. Natürlich gab es hin und wieder mal Streit. Aber unterm Strich lief unsere Ehe gut: Wir konnten über alles sprechen, trafen wichtige Entscheidungen gemeinsam. Am Wochenende machten wir Ausflüge mit unserer Tochter Jasmin. Wir hatten zwar seltener Sex als früher, aber es machte noch Spaß. Warum sollte er mich also betrügen?

Doch irgendwie blieben Zweifel. Ich beschloss, ihn abends zu fragen. Ich hatte aber ein schlechtes Gewissen: Frank sollte auf keinen Fall denken, dass ich ihm misstraue. Deswegen verpackte ich meine Frage in einen dummen Spruch: „Schatz, du scheinst ja eine heiße Verehrerin zu haben! Lies mal die Nachricht hier!“ Frank riss mir das Handy aus der Hand, las – und sagte gar nichts. Er bekam rote Flecken im Gesicht, schaute auf den Boden und begann, sich am Kopf zu kratzen. Ich kannte meinen Mann gut, wusste, dass er sich gerade ertappt fühlte. Aber er sagte nichts. Ich brüllte ihn an: „Gib mir endlich eine Antwort! Von wem ist diese SMS? Seit wann betrügst du mich mit dieser Frau?“ Als ich die Antwort hörte, hatte ich das Gefühl, als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. „Eigentlich wollte ich es dir seit ein paar Wochen sagen. Aber es gab nie die passende Gelegenheit dafür. Corinna und ich sind ein Paar.“

Für mich brach eine Welt zusammen. Mein Mann und meine beste Freundin haben ein Verhältnis. Die beiden Menschen, denen ich am meisten vertraute, die mir am nächsten von allen waren, haben mein Vertrauen so missbraucht. Auf wen, wenn nicht Frank und Corinna, konnte ich mich verlassen? Ich fühlte mich leer und unglaublich verletzt.

Wo sollte ich mich jetzt ausheulen? Ich fühlte mich plötzlich so schrecklich allein. In mir kam eine ungeheure Wut hoch. Ich schrie Frank an: „Wie konntest du das tun? Seit wann läuft das zwischen euch?“ Wieder bekam ich von meinem Mann keine Antwort. Das machte mich noch wütender. „Warum hast du das getan?“ Zwei-, dreimal brüllte ich ihm diese Frage an den Kopf. Ich hatte ein Fünkchen Hoffnung, dass er mir einen Grund nennen kann. Eine Erklärung geben kann, die es mir ein bisschen leichter macht, mit dieser Katastrophe umzugehen. Doch nichts kam. Im Gegenteil: „Corinna und ich wollen zusammenziehen. Es ist jetzt wohl das beste, wen