Paradies im Farbenrausch

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Reise

Traumhaftes Teneriffa

Wir besuchen die größte der Kanaren-Inseln und tauchen ein in eine Wunderwelt, die ganz von der Natur geformt wurde

Mehrere Botanische Gärten ermöglichen einen Überblick über die bunte Flora der Insel, wie hier in der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife

Es scheint fast, als würden kleine Flammen emporzüngeln. Schließlich formte hier ein Vulkan vor Millionen von Jahren den Grund. Doch was sich so dramatisch aus dem längst erkalteten Gestein erhebt, ist kein Flammen-, sondern ein Blütenmeer. In Rot und Gelb leuchten die Blumen zwischen grünen Büschen und moosbewachsenen Hängen, die sich zum dunkelblauen Atlantik herabsenken. Kleine Dörfer schmiegen sich an die Windungen des Anaga-Gebirges.

Hier an ihrem Nordostzipfel zeigt sich die größte Kanareninsel Teneriffa von ihrer fruchtbarsten und buntesten Seite. Um sie zu bewahren, wurde das Anaga-Gebirge mit seinem Regenwald, den eindrucksvollen Felsformationen und wilden Blumenwiesen als Naturpark unter Schutz gestellt. Bettenburgenartige Hotels oder trubelige Städte sucht man vergebens.

Vulkanland mit einer Flora zum Staunen

Taganaga ist mit rund 700 Einwohnern schon der größte Ort. Seine Straßen schlängeln sich durch Weinhänge. Die Reben gedeihen an der Nordküste prächtig, da an den Bergen die Passatwolken hängenbleiben und für Feuchtigkeit sorgen. Der Passatwind und die stets sommerlichen Temperaturen bieten an den Berghängen perfekte Bedingungen für einen Dschungel aus Lorbeerbäumen, Efeu, Farnen und Moos.

Die Stadt Garachico gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert – hier kann man wunderbar durch alte Straßenzüge spazieren

Selbst im Nationalpark rund um den Vulkangipfel Teide, dem mit gut 3.700 Metern höchsten Berg von ganz Spanien, blüht die Landschaft im Frühjahr und Frühsommer auf. So zeigen Gins-ter- oder Margaritensorten ihre Farbenpracht, ebenso wie der Rote Teide-Natternkopf, dessen rot-violetter Kopf sich geradezu tannenartig zuspitzt.

Entdeckungen wie diese bleiben den meisten Urlaubern, die es nur an die Strände im Süden zieht, verborgen. Dabei warten auch im Norden Strände, nur lockt um sie herum die üppige Natur, z. B. im Bergland unweit der Küste. Spektakulär ist etwa die Aussicht vom 86-Seelen-Dorf Masca, sowohl auf die gleichnamige Schlucht als auch auf das Meer, das zwischen den Gebirgshängen im Westen hindurch blitzt. Noch vor 40 Jahren ging es nur per Esel die 650 Meter zum Dorf hinauf, heute ermöglicht eine kurvenreiche Straße die Anfahrt. Lediglich