„Mein Leben in Listen”

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To-Do-Listen sind praktisch, können einen aber auch ganz schön stressen, findet Mini-Autorin Marie Mayer

Maries Woche

Mein zweiter Vorname könnte Liste sein. Marie Liste Mayer. Ich fiel früh dadurch auf, dass ich Listen anfertigte, auf denen stand, welches Kuscheltier wann im Bett liegen durfte und wann auf dem Regal sitzen musste. Ich hatte ein kompliziertes Rotations-System entwickelt, damit jeder mal auf einen der begehrten Bett-Plätze kam. Es gab außerdem eine Bestandsliste für meine Aufklebersammlung, eine Liste mit besten Freundinnen (ebenfalls ein Rotationssystem, je nachdem mit welcher ich mich gerade in den Haaren hatte) und wenn ich auf ein bestimmtes Ereignis wartete, zum Beispiel auf meinen Geburtstag, dann bastelte ich mir kleine Abreißlisten, die jeden Tag kürzer wurden. So eine war ich.

Genau genommen bin ich immer noch so eine. Heute führe ich Listen mit Rezepten, Reisezielen und Geschenkideen und klassische To-Do-Listen. Ich habe zwei davon. Auf der einen stehen die Ladenhüter, also Dinge, von denen ich weiß, dass sie sich ewig hinziehen. „Zweitschlüssel für den Motorroller machen lassen“, beispielsweise. Ich war schon bei drei Schlüsseldiensten, die mir alle nicht weiterhelfen konnten, und weil das Problem nicht dringend ist, wird es vermutlich Jahre dauern, bis ich mich drum kümmere. Auf der anderen stehen mittel- und kurzfristige Aufgaben. „Patientenverfügung ausfüllen“, „neue Hülle fürs Handy kaufen“, „Augenarzttermin machen“. Die akuten Sachen stehen auf bunten Post-it-Zettelchen, die meinen Schreibtisch aussehen lassen

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