„Landwirt zu sein, ist einfach das Größte”

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Reportage

Sie gehen für ihre Anliegen auf die Straße

In vielen Städten protestierten Bauern, weil sie den Beruf, den sie lieben, auch in Zukunft ausüben möchten. Wir haben mit drei von ihnen gesprochen

Agrarbetriebswirtin Inken Burmester (M.) mit ihren Kolleginnen Meike Möller (l.) und Eileen Körting am 10. Januar kurz vor Lübeck

Landwirtin Inken Burmester (34), Siebeneichen (Schleswig-Holstein)

In letzter Zeit sind so viele Streichungen und Kürzungen von der Politik auf uns Landwirte geprasselt, dass wir sagen müssen: So geht es nicht weiter! Die Streichung der Agrardiesel-Rückvergütung und Befreiung von der Kfz-Steuer war nur der letzte Tropfen. Das soll jetzt zwar „erst“ 2026 wegfallen. Aber um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsste es EU-weit passieren und nicht nur bei uns. Wir haben mittlerweile das Gefühl: Die deutsche Landwirtschaft, die hier hochwertige Produkte produziert, interessiert keinen, es werden uns zu viele Steine in den Weg gelegt. Kein Landwirt ist gegen Klima- oder Naturschutz, aber das muss weltweit geschehen und gesamtgesellschaftlich getragen werden. Wir brauchen von der Politik einen Abbau der Bürokratie, Planungssicherheit und Bestandsschutz. Wenn ich heute einen Stall baue, muss ich wissen, ob der auch in 20 Jahren den Anforderungen noch entspricht, so lange würde der ja abgeschrieben. Schließlich soll ich auch die Altenteiler versorgen können, die keine normale Rente bekommen. Es gibt zwar eine Alterskasse der Landwirte, aber daraus kommt nur ein ganz kleiner Teil des Unterhalts für die Älteren. Wenn ich den Hof übernehme, muss ich für meine Eltern, meine Oma, meine eigene Familie sorgen. Gefreut hat mich aber, dass unser Trecker-Konvoi in Lübeck von den Menschen mit Applaus empfangen wurde!

Landwirt Ludolf von Maltzahn wirtschaftet nach strengen Demeter-Vorschriften

Landwirt Ludolf von Maltzahn (61), Ökodorf Brodowin (Brandenburg)

Auch die konventionelle Landwirtschaft hat viel mehr verändert, als man denkt, das muss ich auch als Öko-Landwirt einmal sagen. Aber nun wurden von drei Parteivorsitzenden über Nacht Beschlüsse gefällt, von denen keiner geträumt hatte und über die

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