»Der Luxus der Stille ist meine Motivation«

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7 SAMBIA

Die Serengeti oder das Okavangodelta sind legendäre Safari-Ziele. Aber schon mal von Kafue und Luangwa gehört? Vincent Kouwenhoven, Gründer der renommierten Green Safaris, erklärt, warum das kleine Sambia Afrikas nächstes großes Reiseziel ist

Ganz nah rangepirscht: Bei einer Kanu-Safari geht man im Lower-Zambezi-Nationalpark auf Tuchfühlung mit den größten Landsäugetieren der Welt
Vom Tech-Investor zu Sambias SafariSpezialisten: Der Niederländer Vincent Kouwenhoven ist Managing Director von Green Safaris
FOTOS: GREEN SAFARIS (2)

MERIAN Tansania, Kenia, Südafrika – wenn man an die besten Reiseziele für eine Safari denkt, kommt einem nicht unbedingt sofort Sambia in den Sinn. Warum gehört das Land im Süden des afrikanischen Kontinents dennoch auf die Liste?

VINCENT KOUWENHOVEN Weil es das große Unbekannte ist. Die Leute kennen das Land einfach nicht. Ich vergleiche Sambia oft mit Tansania oder Kenia, und dann sage ich: Wir haben hier unglaubliche Nationalparks mit der ganzen Tierwelt der Masai Mara oder der Serengeti, außer vielleicht der „Great Migration“. Der größte Unterschied ist, dass man hier alle Tiere zu Gesicht bekommt, aber keine anderen Menschen. Man hat die Wildnis für sich. Wenn Sie den Kafue-Nationalpark besuchen, sehen Sie jeden Tag Löwen, und es werden Ihre Löwen sein. Kein anderer Geländewagen drängt sich ins Blickfeld.

Sie haben als Investor überall in Afrika gearbeitet, bevor Sie in Sambia Ihr Herz an denKafue-Nationalpark verloren.

Als ich nach Kafue kam, habe ich mich ganz und gar verliebt. Damals arbeitete ich als Investor im Fintech-Sektor, aber wannimmer ich ein Zeitfenster hatte, besuchte ich einen Nationalpark. Uganda, Ruanda, Namibia – ich kenne so viele Ecken. Aber an Kafue beeindruckte mich diese rohe Wildnis ohne jegliche Besucher. Um es mal ins richtige Verhältnis zu rücken: Kafue misst etwa 22 000 Quadratkilometer, hat aber im Jahr nur 15 000 Besucher. Der KrugerNationalpark in Südafrika misst rund 19 000 und kriegt jährlich anderthalb Millionen Gäste. Was ich während meines Besuchs noch bemerkte, war der direkte Zusammenhang zwischen dem Ausbleiben des Tourismus und dem Ausmaß der Wilderei. Das weckte mein Interesse: Wie können wir Jobs schaffen und die lokale Bevölkerung einbinden, damit diese letzten Flecken unberührter Wildnis erhalten bleiben? So begann Green Safaris.

„Wo Öko Luxus ist“ wurde zu einem Mantra Ihres Unternehmens, das heute in Sambia sowohl Safaris anbietet als auch selbst eine Reihe exklusiver Lodges betreibt.

Für mich bedeutet Luxus, sich an den unberührtesten aller Orte aufzuhalten. Kleine und intime Camps anzubieten. Bio-Essen von unseren eigenen Farmen zu servieren.

Hohe Baukunst: Die Nester der Webervögel dienten Kouwenhoven als Inspiration für die vier Unterkünfte

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