DER KREBS KANN UNS MAL

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Aufgeben? Ausgeschlossen! Hier sind die Geschichten von 3 Männern, die ein Prostata-Karzinom hatten und erfolgreich behandelt wurden. Was alle gemeinsam haben: Sie ließen frühzeitig ihren PSA-Wert messen, hatten so sehr gute Heilungschancen

Protokolle: RUFUS RIEDER

Die hellblaue Awareness-Schleife symbolisiert die Verbundenheit mit Menschen, die an Prostatakrebs erkrankt sind.
Fotos: BLACK SALMON/GETTYIMAGES, privat

„OP? HABE ICH MIR GUT ÜBERLEGT“

Der Tumor von Rolf Schmidt aus Bottrop war nicht besonders aggressiv. Deshalb wartete er einige Jahre, bis er das Prostata-Karzinom operieren ließ. Men’s Health hat er die ganze Geschichte verraten

„Obwohl es in meiner Familie keine Fälle von Prostatakrebs gegeben hatte, bin ich regelmäßig zur kassenärztlichen Vorsorgeuntersuchung gegangen und habe zusätzlich auf eigene Rechnung PSA-Tests durchführen lassen. Das war gut investiertes Geld, denn zwischen den Jahren 2007 und 2009 stieg der PSA-Wert von 1,7 auf 2,8 Nanogramm pro Milliliter. Er kletterte 2010 auf 3,7 und 2011 auf 4,2, das schien verdächtig. Daraufhin wurde eine Gewebeprobe genommen, und dabei wurden dann Krebszellen entdeckt. Der Gleason-Score betrug 6. Das ist ein Messwert, der angibt, wie aggressiv ein Tumor ist. Ein Wert von 6 ist der niedrigste, den man bei Stanzbiopsien ermitteln kann, und bedeutet noch keine große Gefahr. Damals war ich 52 Jahre alt und wollte mich nicht gleich operieren lassen, denn mir war klar, dass die Nebenwirkungen einer Operation gravierend sein könnten.

„Ich wollte eine Zweitmeinung“

Mein Urologe riet mir zur aktiven Überwachung. Gleichzeitig schloss ich mich der hiesigen Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe* an, um mich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Außerdem holte ich mir, weil ich unsicher war, die Zweitmeinung eines anderen Urologen ein. In den folgenden 5 Jahren ging der PSA-Wert zumeist rauf, manchmal auch ein wenig runter. Die Ergebnisse weiterer Gewebeuntersuchungen waren nicht einheitlich. Einmal beispielsweise wurden überhaupt keine Krebszellen gefunden. Im Jahr 2016 stieg der PSA-Wert schließlich auf über 8, und der Gleason-Score der gefundenen Krebszellen war auf 7 erhöht. Das bedeutet, sie waren etwas aggressiver geworden. Deshalb entschied ich mich, im Oktober 2016 eine roboterassistierte Operation durchführen zu lassen.

Glücklicherweise hatte ich nach dem Eingriff verhältnismäßig wenig Probleme mit Inkontinenz: gerade mal 3 Gramm Urinverlust innerhalb von 24 Stunden. Das ist leichte Inkon

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