Wie du jetzt alles schaffst

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Mehr Sport? Weniger Körpergewicht? Zum Jahresanfang steckt man sich gern viele Ziele. Aber wie setzt man gute Vorsätze um, wie bleibt man dauerhaft am Ball? Das haben wir einen Experten für Motivation gefragt. Seine Tipps gelten für jede Lebenslage

Interview: RUFUS RIEDER

Schwerpunkt Neustart 2024

Foto: BLOOM IMAGE/GETTYIMAGES

W ir können nicht immer so, wie wir wollen. Selbst das größte Wissen, wie man richtig Sport treibt oder sich gesund ernährt, führt nicht automatisch dazu, dass wir regelmäßig Bewegung haben und stets schlank sind. Abzunehmen ist nämlich keine Frage der richtigen Auswahl von Lebensmitteln – nach dem Motto: mehr Protein, weniger Zucker. Es geht darum, weniger zu futtern und sich mehr zu bewegen. Aber wie schafft man das? Ist man genug motiviert? Letzteres hängt von gewissen Faktoren ab, und entsprechend gibt es Strategien, den inneren Schweinehund zu überwinden. Die kennt niemand besser als Professor Jens Kleinert, Sportpsychologe und Experte für Motivation (siehe rechte Seite). Aus diesem Grund haben wir ihn um ein Interview gebeten.

Es gibt Menschen, die gerne Sport machen und immer motiviert sind, und andere, die sagen, sie würden gern mehr tun, aber dennoch auf dem Sofa sitzen bleiben. Wie erkenne ich als Betroffener, was mich daran hindert?

Statt zu überlegen, was einen hindert, sollte man sich zuerst überlegen, aus welchem Grund man eigentlich Sport machen möchte. Sind es meine eigenen Beweggründe oder rät es mir mein Partner, mein Arzt, meine Freunde? Das bedeutet nicht, dass die Idee nicht von einem anderen Menschen kommen darf. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber erst wenn ich sie selbst umsetzen möchte, ist sie ein guter Grund, aktiv zu werden.

Wie geht man nach einem Entschluss weiter vor?

Als Zweites fragt man sich: Mache ich den Sport gerne? Langfristig bleibt man nur dabei, wenn es grundsätzlich auch schön für einen ist. Es ist erlaubt, sich ab und zu mal aufraffen zu müssen, es darf allerdings kein reines Pflichtprogramm sein. Mache ich eine Sache gern, weil sie mir an sich Spaß bringt, spricht man von intrinsischer Motivation. Sie zu erreichen ist das motivationale Optimum. Auch Erlebnisse aus Kindheit und Jugend spielen da eine Rolle. Wenn ich früher tolle Radtouren unternommen habe oder mir Schwimmbadbesuche Spaß gemacht haben, kann ich an dieses Erlebte anknüpfen. Es ist in meiner Psyche positiv besetzt. Ohne eigenen Wunsch oder ohne eine intrinsische Motivation wirkt Sport oft aufreibend, er ist emotional negativ besetzt, und das ist

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