DER GRÖSSTE KLEINSTE HELD

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Emsig am Drehen: Als „Ant-Man“ hat Kino-Star Paul Rudd gerade die Welt gerettet. Und der nächste Blockbuster steht schon in den Startlöchern: „Ghostbusters 2“. Wie er dieses Arbeitspensum schafft, hat er Men’s Health exklusiv verraten

Text: ROSS MCCAMMON · Übersetzung: MAX ZÜHLKE Fotos: CARTER SMITH

Foto (klein): PHOTO 12/ALAMY

„WOLLEN SIE NICHT LIEBER MIT DEM GESICHT ZUR WAND SITZEN“,

frage ich Paul Rudd, als wir uns in einem New Yorker Café in Brooklyn zum Gespräch treffen und gerade Platz nehmen wollen. Schließlich ist er ja kein Geringerer als der „Ant-Man“, und vielleicht will der Superheld und Hollywoodstar so vermeiden, dass die Leute heimlich mit ihren Handys ein paar Fotos von ihm schießen. „Na ja, normalerweise schon“, antwortet er. Normalerweise.

Die Stimmung am Tisch ist entspannt und locker. Rudd erweist sich tatsächlich als sehr, sehr witzig, wie in jedem einzelnen seiner Filme. Wie bei so vielen witzigen Menschen steckt hinter seinem Humor aber eine komplexe Geschichte. In Rudds Fall ist das eine hoffnungsvolle Müdigkeit, die wir alle nachvollziehen können – vor allem jetzt. Seine lustigsten Rollen sind zu gleichen Teilen von Empörung und Empathie geprägt. Es ist, als hätte Rudd seine ganze Karriere lang einen verwirrten Vater mittleren Alters gespielt, sogar als Josh in „Clueless“, als er 26 war. Jetzt, wo er tatsächlich ein Vater mittleren Alters ist, gerät seine Darstellung eines Trottels, der unter Trotteln leidet, sehr überzeugend. Die wirkliche Gabe des 54-Jährigen ist jedoch etwas Interessanteres als nur lustig sein zu können. Für mich ist sie viel stärker. „Das ist mein Großvater David“, sagt Rudd und zeigt mir ein sepiafarbenes Bild von 3 stirnrunzelnden Männern mit verschränkten Armen. David Rudd trägt den engsten gerippten Rollkragenpulli aller Zeiten, die beiden anderen – Großonkel Jack und Großonkel Morrie – sind darauf mit freien Oberkörpern zu sehen.

SEIN OPA WAR STARK, SEIN DAD WAR WITZIG, UND PAUL RUDD IST BEIDES

„Als ‚stärkster Mann Englands‘ tourte mein Großvater durch ganz London. Er und die Großonkel sind als Wrestler herumgereist.“ Spontan beschließe ich, einen gesonderten Artikel über die kämpfenden Rudds von England zu schreiben. Ich frage Paul, ob sein Vater so fit war wie sein Opa. Das war er nicht, sagt der Schauspieler, aber sein Vater sei sehr witzig gewesen, gesegnet mit einem bissigen Humor, der sich gegen die Blödheit anderer richtete. „Mein Vater konnte sich ziemlich in Rage reden, wenn er über etwas sprach, das ihn ärgerte – und das war eine ganze Menge.“

Rudds in Großbritannien geborenen Elte

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