„TSCHÜSS, BÜRO! Wir gründen ein Café“

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GENERATION WOW

Inmitten der Lüneburger Heide gründeten die Ex-Kolleginnen Susanne Walsleben (66) und Valerie Höhne (52) ihr bezauberndes „Café Book“

Valerie Höhne (l.) und Susanne Walsleben starteten vor sechs Jahren mit ihrem „Café Book“ neu durch. Kirchweg 3, 21266 Jesteburg (cafe-book.de)
FOTOS: GUNNAR GELLER

Es sprach auf Anhieb zu ihnen. Als die beiden Redakteurinnen Susanne Walsleben (66) und Valerie Höhne (52) das kleine Fachwerkhäuschen 2017 entdeckten, waren sie wie elektrisiert. Der Backsteinbau mitten im Ortskern von Jesteburg war einst ein Restaurant, danach wurde er als Werkstatt für Antiquitäten und Lager genutzt. Wäre er der Schlüssel zu ihrem gemeinsamen Traum?

„Die Idee, zusammen ein Café zu gründen, schwirrte seit Längerem durch unsere Köpfe“, erzählt Susanne, während sie den ofenfrischen Käsekuchen teilt. „Auf der Fahrt ins Büro nutzten wir die Zeit, um uns auszumalen, wie es aussehen könnte.“ Jeden Morgen machten sich die Journalistinnen mit dem Auto auf den Weg in die Redaktion nach Hamburg, arbeiteten sich durch den Verkehr und abends wieder zurück. Während es draußen nur schleppend voranging, fing ihre Fantasie an zu fliegen. Gibt es eine Lösung, den Blechlawinen zu entfliehen? Könnte man etwas anderes machen? Vielleicht ein Café gründen?

Eine charmante Wohlfühloase sollte es sein. Sinnlich und gemütlich. Mit allem, was die Seele freut: Bücher, Kaffee, Tee und natürlich tollem Kuchen … „Wir hatten beide bis dahin nicht viel gebacken, aber mochten den Gedanken, es zu lernen“, erinnert sich Valerie. Als die Vorstellungen konkreter wurden, begannen die Kolleginnen, die in einem Nachbarort von Jesteburg wohnen, an den Wochenenden potenzielle Räumlichkeiten zu inspizieren. Bei der Besichtigung des Fachwerkhauses war klar: Das ist die perfekte Location! Lass es uns wagen!

Live-Musik, Lesungen, Workshops … Das Café ist auch eine Kultur-Oase

Dass sie ein perfektes Team sind, hatten Susanne und Valerie längst bewiesen. „Wer täglich acht bis zwölf Stunden zusammen verbringt, weiß, wie man als Duo funktioniert. Stress-Momente konnten uns nicht schrecken.“ Nachdem der Fünf-Jahres-Mietvertrag unterschrieben war, ging es ans Streichen und Einrichten. „Wir wollten möglichst wenig Geld bei der Bank aufnehmen“, erklärt Susanne. „Deshalb fahndeten wir in unseren Kellern nach hübschen alten Möbeln und fragten Freunde, ob sie was beisteuern können. Dazu gaben wir bei eBay Annoncen auf.“ So entstand ein charmanter Mix. Und der Kredit für die Kaffeemaschine, die Kücheneinrichtung sowie den Bau des Tresens blieb überschaubar.

„Die ersten Rezepte kamen von Kollegen und Freunden – einfach, aber überzeugend“, so Susanne. „Es klappte auf Anhieb. Einheimische wie Touristen mochten unser Angebot. Das spornte uns a

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