„Ich bin so froh, dass ich an mich selbst geglaubt habe“

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Mit 45 verabschiedete sich Britta Janzen (52) vom Journalismus und eröffnete ein Wollgeschäft. Das war der Beginn einer Erfolgsgeschichte

Die eigene Chefin zu sein, fühlt sich für Britta verdammt gut an
Farbenfrohe Musterstücke animieren zum Nachstricken
Das Ladengeschäft im Kieler Einkaufszentrum Sophienhof ist bereits die dritte Filiale von Wolle & Wunder
Besser als online: In Brittas Läden können Kundinnen und Kunden die Wolle anfassen, bevor sie sich entscheiden
FOTOS: UTE MANS

Der Einzelhandel ist tot? „Von wegen!“, sagt Britta Janzen (52) und lässt ihren Blick zufrieden über die unzähligen flauschigen Wollknäuel wandern, die sich fein säuberlich und nach Farben sortiert in den Regalen ihres Geschäfts türmen. 2016 hat die ehemalige Journalistin Wolle & Wunder in Kiel eröffnet. MEINS hat ihren Weg begleitet und sie jetzt mal wieder besucht, denn mittlerweile gibt es in der Stadt drei Filialen. „Und ich musste meiner Familie versprechen, dass nach dem dritten Laden Schluss ist“, sagt Britta lachend.

Denn, das gibt sie offen zu: Der Job als Unternehmerin und Chefin von 18 Angestellten verlangt viel Engagement. Von einer Fünf-Tage-Woche kann Britta nur träumen. Trotzdem ist sie beruflich glücklich wie nie zuvor: „Es gibt ständig Herausforderungen, an denen ich wachsen kann. Das liebe ich!“ Aber wie kam sie dazu, der Medienlandschaft den Rücken zu kehren und ein Geschäft zu eröffnen?

Britta vertraute ihrem Bauchgefühl

Die Initialzündung war ein Gespräch mit ihrer Schwiegermutter im Jahr 2015. „Sie erzählte, dass der Wollladen, in dem sie arbeitete, bald schließen werde“, erinnert sich Britta. „Ich war schon länger nicht mehr glücklich im Journalismus. Und als ich erfuhr, dass ein weiteres Fachgeschäft in der Kieler Innenstadt vor dem Aus stand, war mein erster Impuls: Das könnte ich doch übernehmen!“

Familie und Freunde waren der Idee gegenüber zunächst skeptisch. „Du kannst doch nicht einmal stricken!“ „Du wirst keine Zeit mehr für deine Kinder haben!“ – Einwände wie diese hörte sie zur Genüge. Doch sie ließ sich nicht beirren. „Mit Mitte 40 hatte ich gelernt, dass ich die besten Entscheidungen immer dann treffe, wenn ich meiner Intuition vertraue. Trotzdem war mir klar, dass ich ein solides Konzept brauchte.“ Also betrieb Britta Marktforschung, sammelte Informationen über Mietpreise, Lieferanten und Gewinnspannen von Wolle. Sie schrieb einen Businessplan, ließ ihn von der IHK und einem Unternehmensberater prüfen. „Zunächst waren die Herren, die mir gegenübersaßen, sehr reserviert“, erinnert sie sich. „Aber als ich ihnen meine Ideen erläuterte, änderte sich ihre Haltung. Am Ende waren sie begeistert!“

Die Altersvorsorge diente als Startkapital

Dann der Rückschlag: Die g

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