Geheimnisvoll & selten
Sie gilt als Ruhepol im Garten und sorgt für Harmonie. Doch welche Pflanzen tragen wirklich blaue Blüten? Wir zeigen schöne Arten und geben Tipps zur Verwendung
Sie lieben die Farbe Blau? Den meisten Menschen geht es ähnlich. Mit Blau verbinden wir Leben, sprich Wasser und Luft.
Weil wir uns so gerne mit der Farbe Blau umgeben, darf sie natürlich auch im Hausgarten nicht fehlen. Und hier wird es interessant.
Als Rarität gelten echte Blaublüher, von denen es weit weniger gibt, als man denkt. Nur etwa sieben Prozent der 300.000 Blütengewächse im Pflanzenreich bringen wirklich blaue Blüten hervor. Dazu zählen zum Beispiel Blauer Mohn, Lerchensporn, Säckelblume und Rittersporn. Es kostet die Pflanzen sehr viel Energie, diese Blütenfarbe zu bilden, zudem lässt sich der blaue Farbton nur schwer synthetisieren. In der Regel wachsen blau blühende Pflanzen an Plätzen, wo es genügend Nährstoffe gibt, aber man findet sie auch an extremen Standorten, wo sie Aufmerksamkeit erregen müssen, um ihre Fortpflanzung zu sichern. Bestes Beispiel dafür ist der Blaue Mohn, auch Scheinmohn genannt, der in den rauen, kargen Höhenlagen des Himalaja-Gebirges beheimatet ist. Aufgrund der geringen Anzahl von Bestäubern fällt sein blauer Flor besonders auf und wird von den wenigen Insekten gut wahrgenommen und bestäubt.
1 Nicht von dieser Welt scheint die Kronen-Anemone ‘Mr. Fokker’ (Anemone coronaria) zu sein, die von April bis Juni im Beet und im Topf intensiv blauviolett blüht.
2 Leuchtend blau zeigt sich die immergrüne, kompakte Säckelblume ‘Blue Sapphire’ (Ceanothus, Höhe ca. 1,50 m) von Juli bis Oktober, gleichzeitig eine wertvolle Bienenweide.
3 Als Vagabund gilt die Wegwarte (Cichorium intybus), die sich durch Selbstaussaat verbreitet. Sonne und Trockenheit machen ihr nichts aus. Hellblau leuchten ihre Zungenblüten von Juli bis September (Höhe je nach Standort bis zu 1 m)