Nutzgarten
■ Nicht nur bei Selbstversorgern kommt eine früher häufig praktizierte Anzuchtmethode wieder zu Ehren. Sogenannte Ziehpflanzen werden nicht in Töpfen vorkultiviert, sondern direkt ins Beet gesät. Das lohnt sich, wenn man von einer Gemüseart oder -sorte viele Setzlinge braucht. Infrage kommt die bewährte Technik für Gemüse, die sich im Jugendstadium problemlos verpflanzen lassen, etwa Brokkoli, Kohl, Salat, Mangold, Lauch und Zuckermais.
Das Beet vorbereiten
Wichtig für einen guten Start ist eine unkrautfreie, feinkrümelige, humusreiche und gleichmäßig feuchte Erde. Die Aussaat erfolgt in Reihen mit großzügigem Abstand, damit sich die Jungpflanzen zügig entwickeln können. Eine Abdeckung mit Vlies schützt die Saat bei kühlem Frühlingswetter und sorgt für eine gleichmäßige Keimung. Das Umpflanzen erfolgt, wenn die Jungpflanzen 2–4 Laubblätter entwickelt haben. Zuvor das Beet gut wässern, die Setzlinge mit der Grabgabel vorsichtig anheben und die Pflanzen von Hand aus der Erde ziehen. An den Wurzeln haftende Erdkrümel nicht abschütteln. Die Pflänzchen sofort an den vorgesehenen Platz setzen.
Würziger Schotte: Liebstöckel
■ Schottischer Liebstöckel (Ligusticum scothicum) ist an den Nordküsten der Britischen Inseln zu Hause. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Petersilie, Sellerie und Liebstöckel. Die auch als Staudensilie bezeichnete Auslese wächst kompakter als der heimische Liebstöckel und eignet sich damit auch für den Anbau in Töpfen und Kästen. Verwendet werden vor allem junge Blätter und Stängel, aber auch die Samen. Man würzt damit warme Gemüsegerichte oder gibt sie roh und fein gehackt in die Salatsoße oder den Kräuterquark. Im Juli und August erscheinen die hübschen Korbblüten. Beim Aufblühen sind die grazilen Schirme zartrosa, später färben sie sich schneeweiß.