EIN MONUMENT FÜR DIE Ewigkeit

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EIN GIGANTISCHES KUNSTWERK AUS 410 000 VERSCHIEDEN LACKIERTEN ÖLFÄSSERN, HÖHER ALS DIE GRÖSSTE DER GIZEH-PYRAMIDEN, WAR DER TRAUM VON CHRISTO UND SEINER FRAU JEANNE-CLAUDE. JETZT SOLL DAS „MASTABA“-PROJEKT DES MITTLERWEILE VERSTORBENEN KÜNSTLERPAARES IN ABU DHABI UMGESETZT WERDEN. UND WEIL ES DANN EIN

„THE LONDON MASTABA“, 2018 IM SERPENTINE LAKE, HYDE PARK, CHRISTOS LETZTES GROSSES TEMPORÄRES WERK.
„THE MASTABA, ABU DHABI“, AUSSCHNITT AUS EINER ZEICHNUNG VON CHRISTO, DAS KUNSTWERK SOLL 300 METER BREIT, 225 METER TIEF UND 150 METER HOCH WERDEN.
permanentes Kunstwerk wäre, kann die „Mastaba“ zum Vermächtnis werden.

Im Iran kehrt der Ayatollah Chomeini aus dem Exil zurück, die Sandinistas beenden die Somoza-Diktatur in Nicaragua, Franz Josef Strauß wird Kanzlerkandidat der Unionsparteien, und im US-Kernkraftwerk Three Mile Island ereignet sich ein schwerer nuklearer Unfall. „In diesem Jahr, 1979, bin ich erstmals mit Christo und Jeanne-Claude in die Vereinigten Arabischen Emirate nach Abu Dhabi geflogen“, erinnert sich Wolfgang Volz, 74, im Gespräch mit MAX. Der Fotograf hat seit 1971 alle Projekte des Künstlerpaares im Bild festgehalten.

Sei es „Valley Curtain“ (Colorado 1972), „Running Fence“ (Kalifornien 1976), die „Umbrellas“ ( Japan/USA 1991), „Wrapped Reichstag“ (1995), „The Gates“ (New York City 2005), „Floating Piers“ (Lago d’Iseo 2016) oder „L’Arc de Triomphe, Wrapped“ (Paris 2021). „Und die ganzen Jahrzehnte waren wir immer wieder in Abu Dhabi“, sagt Wolfgang Volz, 1979 mit diplomatischer Hilfe des damaligen französischen Außenministers Louis de Guiringaud. „Es war ein harter Brocken, dort hineinzukommen, der Botschafter Frankreichs vor Ort trat als eine Art Bürge für uns auf.“

Sofort war das Trio begeistert von der Wüste, „alles wird auf Beige, Blau, Weiß reduziert, am ersten Tag allerdings war besonders Christo frustriert. Er schaute morgens aus dem Hotelfenster, und die Wüste sah komplett diesig aus, Folge eines Sandsturms. Aber am nächsten Tag dann diese wunderschöne Dreifaltigkeit.“ Sofort begab man sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für das Kunstwerk, das tatsächlich monumentale Ausmaße haben soll: Die riesige „Mastaba“-Skulptur, im Alten Ägypten hießen so bestimmte Grabbauten, wird 300 Meter breit, 225 Meter Tief und 150 Meter hoch sein. Naturgemäß wäre die „Mastaba“ kein temporäres Kunstwerk, sondern ein permanentes.

Christo und Jeanne-Claude hielten im Laufe der Jahrzehnte viele Vorlesungen in Abu Dhabi, um die Menschen vor Ort von dem Projekt zu überzeugen. So wie sie es immer gehalten haben, nicht nur verantwortliche Politiker umfassend zu informieren, sondern desgleichen die Bevölkerung, die von den temporären Kunstwerken direkt betroffen war, wie etwa Hunderte Rancher in den USA und T

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