Kleine Kraken für große Kämpfer

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Sie geben Halt und Geborgenheit

Kathrin und Hartmut Beck sorgen dafür, dass Frühchen selbst gemachte Häkelfreunde bekommen – und haben dafür gute Gründe

Jedes selbst gemachte Tierchen hat eine individuelle Optik

Winzig und zart liegen sie da, die allerkleinsten Klinikpatienten auf deutschen Frühchenstationen. Viele sind noch zu schwach, um allein zu überleben, werden über eine Magensonde ernährt oder müssen mit einem Tubus beatmet werden. Doch eines ist oft schon ganz stark: der Greifref lex, mit dem ihre Händchen nach den Schläuchen fassen und daran ziehen. Eine große Gefahr – denn das Neulegen ist schmerzhaft und riskant.

Tausende Häkeltiere wurden schon gespendet

Kathrin und Hartmut Beck (beide 44) kennen die Sorge der Eltern, denn ihre Tochter kam in der 26. Woche auf die Welt: „Es ist nur eine winzige Portion Leben – aber diese Kämpfer haben einen unvergleichbaren Lebenswillen“, sagt Kathrin Beck. Während ihrer Elternzeit las sie, dass Krankenhäuser in England den Kleinen gehäkelte Oktopusse an die Seite legen, damit sie nicht die Schläuche, sondern die weichen Tentakel greifen. Diese erinnern die Frühchen an die mütterliche Nabelschnur und schenken damit zugleich Geborgenheit.

Das muss es in Deutschland auch geben, fand Kathrin – und rief mit ihrem Mann über Facebook zum Häkeln auf. Das Engagement war riesig, doch bevor die kleinen Kraken zu den Frühchen durften, mussten noch viele rechtlichen Hürden aus dem Weg geräumt werden, was schließlich zur Gründung der gemeinnützigen Organisation Oktopus für Frühchen führte. Mit ihr beliefern die Becks heute rund 30 Krankenhäuser, insgesamt wurden bisher 15.525 Häkelkraken gespendet! Aber es sollen noch viel mehr werden, denn jährlich kommen in Deutschland ca. 63.000 Fr