Wie Ramona ihr Schicksal meistert, ist eine Kunst!

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REPORT

Schwere Krankheit nach Zeckenbiss

Vor drei Jahren konnte sie nicht mal einen Stift halten, jetzt schafft die 56-Jährige kleine Meisterwerke aus Filz

Wer sie besucht, trifft Ramona Linz zumeist im Keller, in ihrem Atelier. Vor pastellgrün gestrichener Wand hocken Rotkehlchen und Buchfinken auf Zweigen, Häschen schlafen in kleinen Körben, und ein Gnom mit einem lustigen Gesicht lehnt an einem Fliegenpilz. Alle Figuren und Tiere wirken lebensecht und sind doch aus gefilzter Wolle.

Sie sind Ramonas Kunst, mit ihrem Schicksal umzugehen.

Wann genau es seinen Lauf nahm, weiß Ramona nicht mehr. Vielleicht im Garten oder beim Spaziergang in dem Wald, der hinter ihrem Haus im thüringischen Frankenhain beginnt. Irgendwo dort muss eine Zecke sie gebissen haben. Sie war deshalb damals, 2014, auch beim Arzt. „Ich habe dann Antibiotika gegen die Borreliose bekommen. Aber offenbar viel zu kurz“, erzählt sie. Dass das so dramatische Folgen haben kann, erfuhr die 56-Jährige erst viel später.

Rund fünf Jahre nach dem Zeckenbiss wurde die dreifache Großmutter, die viel lacht und genauso viel Herzlichkeit ausstrahlt, krank. Sehr krank. „Es war wahrscheinlich eine Grippe“, erzählt sie. Die Infektion brachte ihr Immunsystem so aus dem Takt, dass die Borreliose-Bakterien sowie weitere Infektionen, die mit der Zecke in ihren Körper drangen, nun auff lammten. Für Ramona bedeutete das: die Grippe ging, ihre Symptome blieben. „Ich lief zwei Jahre lang wie ein Zombie durch die Welt.“ Mal schmerzte der ganze Körper, mal nur die Hüfte oder die Knie. Es gab Tage, an denen Ramona kurz nach dem Aufstehen so müde war, dass sie sich wieder hinlegen musste. An anderen litt sie unter Schwindel. Als sie wieder aus dem Haus gehen konnte, erinnerte sie sich im Supermarkt nicht mehr, warum sie dort war.

Für Freunde und Auftraggeber schafft sie u.a. nach Foto-Vorlagen realistisch aus