„Ich pflege meine Tochter, solange ich lebe!“

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REPORT

Große Kraft, große Liebe

Rita Tummes’ Tochter Natalie kam vor 46 Jahren mit schweren Behinderungen auf die Welt

Wie bitte? 80! Rita Tummes muss das wiederholen. „Ich bin ja nun auch schon 80 Jahre alt“, sagt sie erneut. Wie sie spricht, wie sie sich bewegt, wie sie aussieht, einfach alles lässt die Rentnerin aus Mülheim an der Ruhr deutlich jünger wirken. Es wirkt fast so, als hätte sie sich verboten zu altern – für ihre Tochter. Dass sie eines Tages nicht mehr für Natalie da sein könnte, es nicht mehr schaffen wird, das ist Ritas allergrößte Sorge: „Ich schlafe abends mit dieser Angst ein und wache morgens mit ihr auf.“

Natalie Tummes ist 46 Jahre alt und seit ihrer Geburt schwerstbehindert. Sie kann nicht laufen, spricht nicht, ist geistig stark beeinträchtigt und braucht rund um die Uhr jemanden, der sich um sie kümmert. Bedingungslos liebend für ihr Kind da zu sein, das ist seit Natalies Geburt Ritas Lebensaufgabe und ihr Motor. „Wir sind ein Atemzug“, sagt Rita.

Verantwortung, die erst mit dem letzten Atemzug endet
„Wir sind ein Atemzug“, sagt Rita über sich und ihre Tochter

Natalie soll, das betont Rita oft, die allerbeste Versorgung haben. Etwas, was die Pf legerinnen und Pf leger in einem Heim für behinderte Erwachsene nicht so leisten können, weil sie einfach weniger Zeit für jeden einzelnen Schützling haben. „Aber weniger als eine individuelle 24-Stunden-Versorgung hat sie nicht verdient, denn mein Kind hat sich dieses Leben so nicht ausgesucht“, sagt ihre Mutter, die – obwohl sie an Natalies Schicksal unsch

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