„Wann werden wir endlich vernünftig?“

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Gerda Kowalleks Familienleben

Alle Menschen werden älter, jedoch dabei nicht unbedingt klüger. Männer schon mal gar nicht. Und wir Frauen? Leider auch nur ganz selten…

Dass Männer nicht gerade vernunftorientiert sind, wissen wir. Angeblich können sie besser sehen als denken. Deshalb machen viele immer den gleichen Fehler und wechseln alle paar Jahre die Frau. Wie unser Freund Hannes. Der hat schon wieder eine Neue. Drei Frauen, vier Kinder, zehnmal umgezogen – vernünftig ist das nicht. Aber was heißt schon Vernunft, wenn das Herz regiert?

Mein Willi ist so viel Unvernunft zu anstrengend und zu kostspielig, deshalb bleibt er bei mir. In anderer Hinsicht schaltet er dafür sein Gehirn gern aus. Wenn es z.B. um seine Gesundheit geht. „Nicht so viel knabbern am späten Abend“, hat der Arzt gesagt. „Und nicht so viele Bierchen.“ Aber ebenso könnte der Doc im Garten mit den Rosen sprechen. Bei Willi gehts in ein Ohr rein, durchs andere raus. Auch meine Empfehlungen in Sachen Kleidung sind vergeudete Liebesmüh. „Jacke?

Wozu? Is’ doch nicht kalt!“ Und dann müssen wir auf halbem Weg umdrehen, weil ihm doch fröstelt. Und immer vergisst er seine Mütze. Im Winter friert er sich die Ohren ab, im Sommer holt er sich einen Sonnenbrand. Die Kinder sind nicht besser. Immer ohne Schal und mit offener Jacke. Ich als Mutter „Vernünftig“ werde da schier wahnsinnig.

Zurzeit aber darf ich selbst nicht mit Steinen werfen, auch ich sitze im Glashaus. Ich glaube, es ist der Frühling, der mich unbedarft und leichtsinnig macht. Kaum schickt die Sonne warme Strahlen vom Himmel, werfe ich alle Vorsicht über Bord und laufe barfuß (in nagelneuen Sandaletten!) in die Stadt. Ich fand mich einfach schön! Und meine Beine sollten braun werden. Zurück kam ich humpelnd mit den Schuhen in der Hand. „Wow!“, sagte der Apotheker angesichts der Blasen an meinen

Fersen und reichte mir wortlos