Halt die Ohren offen!

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Open-Ear-Kopfhörer

In-Ear-Kopfhörer sind ungemein praktisch – aber nicht alle mögen sie im Ohr tragen. Open-Ear-Kopfhörer versprechen eine komfortable offene Alternative für den Büroalltag, aber auch für Sport und Freizeit.

Sechs Open-Ear-Kopfhörer im Vergleich – im Uhrzeigersinn: Shokz Openfit, JVC Nearphones, Soundcore Aerofit Pro, Huawei Freeclip, Sony Linkbuds, Bose Ultra Open Earbuds.
Foto: Thomas Raukamp

Es gibt sie, diese In-Ear-Verschmäherinnen und -Verschmäher. Meine Nachbarin gehört dazu: Musik unterwegs hören? Ja, bitte! Irgendetwas in den Gehörgang stecken? Niemals!

Medizinerinnen und Mediziner sollten an dieser Stelle Beifall klatschen. In einem Interview¹ mit der Mac Life erklärte etwa Dr. Veronika Wolter, HNO-Chefärztin der Helios Hörklinik Oberbayern, in Ausgabe 09/2023 die Gefahren von In-Ear-Kopfhörern. Ihr Fazit: „Apple müsste den AirPods einen Warnhinweis beilegen!“

Wenn In-Ears keine gute Idee sind

Tatsächlich sind die seit der Einführung der ersten AirPods nahezu allgegenwärtigen In-Ear-Kopfhörer nicht unproblematisch. Aufgrund ihres Sitzes knapp eineinhalb Zentimeter vor dem Trommelfell gefährden sie bei langfristigem Gebrauch mit höheren Lautstärken die Hörgesundheit erheblich. Hinzu kommt der hygienische Aspekt: In-Ears schließen den Hörkanal fast vollständig ab und bieten somit Bakterienkolonien eine ergiebige Brutfläche – denn wer reinigt die kleinen Stecker schon täglich?

Hinzu kommen praktische Gründe, die für viele gegen den Gebrauch von In-Ear-Kopfhörern sprechen. Wer etwa mit dem Fahrrad, joggend oder schlicht zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs ist, sollte (und muss) ein offenes Ohr für die Umgebungsgeräusche bewahren. Besonders Modelle mit aktiver Geräuschminderung fallen dabei flach; aber auch ohne eingeschaltetes ANC mindern abschließende In-Ears die akustische Teilnahme am Verkehr beträchtlich.

Doch auch bei der Arbeit sind abschottende Kopfhörer oft keine gute Wahl: Bist du etwa im Büro oder im Handwerk auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen angewiesen, ist das Starten und Stoppen der Musikwiedergabe auf Dauer eher störend.

Hinzu kommen – wie eingangs beschrieben – Menschen, die das Tragen von In-Ears schlicht als unangenehm empfinden oder die dazu neigen, sie aufgrund der individuellen Ausformung ihres Gehörgangs allzu leicht zu verlieren. Klassische Over-Ear-Kopfhörer sind häufig jedoch keine Alternative, da diese den Tragenden ähnlich stark von der Außenwelt abschotten.

Open-Ears als Alternative 

Still und klammheimlich zeichnet sich in den vergangenen Monaten ein Trend ab, der obigen Herausforderungen mit einem neuen Ansatz begegnet: kabelfreie Open-Ear-Kopfhörer, die nicht in, sondern über dem Gehörgang liegen und diesen somit nicht abschließen. Damit entfallen die zuvor genannten

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