Neue Highlights aus der Podcast-Welt
Telephobia. Dieser eine Anruf
Einen Anruf vor sich herzuschieben, weil wir Angst davor haben, was uns am anderen Ende erwartet – eine medizinische Diagnose, eine Zurückweisung in einer Beziehung, eine Absage bezüglich des Traumjobs – das ist ein Kampf, den viele von uns schon geführt haben. Die Mutigen unter uns machen es wie mit dem sprichwörtlichen Pflaster, dass du am besten mit einem Ruck abreißen solltest. Die anderen brauchen vielleicht ein wenig Hilfe, etwas Zuspruch, eine Person, die sie bei dem wichtigen Gespräch begleitet und es mit ihnen auswertet.
Der neue Podcast „Telephobia“ von Bayerischen Rundfunk beschäftigt sich genau mit diesem emotionalen Gefecht. Lea Utz begleitet Menschen dabei, diesen einen schwierigen Anruf zu machen. Sie recherchiert Kontakte und hakt bei den Angerufenen nach, aber vor allem arbeitet sie mit den Anrufer:innen auf, warum dieser Anruf so wichtig für sie ist, was sie sich davon versprechen und wovor sie Angst haben.
So begleitet sie Norman dabei, einen der Mitschüler zu kontaktieren, die ihn in der Schule gemein gemobbt haben. Wir sind dabei, während er sich mental wieder in die siebte Klasse begibt, Lea die harte Geschichte erzählt und letztlich sogar mit einem seiner früheren Mobber telefoniert. Lea ist dabei einfühlsam und nahbar, sie teilt mitunter ihre eigenen Empfindungen, ohne sich jemals in den Mittelpunkt zu stellen.
In einer weiteren Folge spricht Lea mit der 30-jährigen Mimi, die bei einem Unfall schwer verletzt wurde und das Gespräch mit dem Autofahrer sucht, der ihn verursacht hat.
Bislang sind in der ersten Staffel des Podcasts acht Folgen erschienen. Wir hoffen auf viele weitere Staffeln.
Fazit: Ein berührender, warmherziger und mitunter sehr witziger Podcast, der Menschen dabei begleitet, einen Anruf zu machen, vor dem sie sich lange gedrückt haben. Mithilfe der Moderatorin Lea Utz nehmen sie sich ein Herz und wir dürfen mithören, was passiert. Eine großartige Podcastidee, natürlich und sensibel umgesetzt.
Das hört die Redaktion
You are fucked
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