Buddy Holly ist tot!

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Googles Vision einer AR-Brille war angenehm alltagszugewandt. Schade nur, dass der IT-Riese einmal mehr die Axt an ein vielversprechendes Projekt setzte.

von Thomas Raukamp

Wer über Google schreibt, sollte den eigenen RSS-Feed stets gut im Auge behalten. Denn kaum ist der letzte Punkt gesetzt, liegt es im Bereich des Möglichen, dass der Suchmaschinenriese seine Lust an dem im Text beschriebenen Thema schon wieder verloren hat. So geschehen im vergangenen Monat: In der Juli-Ausgabe der Mac Life hatten wir noch eine während der letztjährigen Google-Entwickler:innen-Konferenz präsentierte AR-Brille als potenziellen Nachfolger der zwar notorisch erfolglosen, aber immerhin ambitionierten „Google Glass“ in Aussicht gestellt.

Ebendiese landete pünktlich einen Tag nach Drucklegung auf dem Hardware-Friedhof von Mountain View.

Das ist Pech – und schade obendrein. Denn war es doch Google, das es auf der Keynote zur besagten Messe schaffte, endlich eine AR-Anwendung zu zeigen, die einen tatsächlichen Nutzwert für den Alltag versprach. Die Innenseite des Brillenglases, das zu einem Gestell in Anlehnung an eine klassische Ray Ban gehörte, stellte die Transkription einer Konversation zwischen zwei Menschen dar. Als Anwendungsbeispiel zeigte Google unter anderem die Echtzeitübersetzung von Englisch nach Mandarin-Chinesisch und umgekehrt – wahrlich nicht die einfachste Aufgabe. Aber auch Gehörlose sollten von der Textdarstellung gesprochener Worte profitieren. Was bei aller Technikvorschau zuversichtlich stimmte: Bereits heute bieten Googles Pixel-Smartphones und Pixel-Buds-Kopfhörer eine ähnliche Funktionalität – Google hätte sie also „nur“ auf die AR-Brille übertragen müssen. Und einige Zusatzfunktionen, etwa die Navigation mit Google Maps, ergänzen sollen. Und das alles, ohne Träger:innen wie komplette, von ihrer Umwelt isolierte Volltrottel aussehen zu lassen. Klar, nicht zu jedem Modestil passte die Buddy-Holly-Optik des

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