GANZ NEUER Kontext

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Der Architekt Tomás Magrane gilt als Experte für radikale Umgestaltungen. Im Esszimmer nur zu essen und im Arbeitszimmer zu arbeiten, findet er langweilig. In seiner Wohnung in Buenos Aires INTEGRIERT ER FA MILIE, WOHNEN UND ARBEITEN , indem er die Räume aus ihren ursprünglichen Funktionen holt

Tomás

Eigentlich war die Wohnung überhaupt nicht nach ihrem Geschmack. Doch wegen der einzigartigen Terrasse im Innenhof und der tollen Lage in Buenos Aires’ Stadtteil Palermo entschieden sich Tomás Magrane und seine Frau Martina Correa dann doch dafür, mit ihren beiden Kindern in die Erdgeschosswohnung mit dem für die 1950er-Jahre t ypischen Grundriss zu ziehen. Allerdings nicht, ohne die Räume zuvor untereinander durchzutauschen und die usprünglichen Raumfunktionen zu dekontextualisieren. Der Architekt und die Interiordesignerin arbeiten oft zu Hause und wollten einen Ort schaffen, an dem sie wohnen, arbeiten und sich von Kunst inspirieren lassen können.

NEUE RAUMINHALTE UND DIE KUNST DES ARRANGIERENS

Ursprünglich waren Wohn- und Esszimmer durch eine Schiebetür getrennt. „Die Vorstellung, ein Esszimmer nur zum Essen zu nutzen, langweilt mich“, so Tomás Magrane. „Deshalb entfernten wir die Trennwände und richteten eine Bibliothek ein, um die Räume und Funktionen miteinander zu verbinden. Jetzt ist es nicht mehr nur ein Ort zum Essen: Wir nutzen den großen Tisch auch zum Arbeiten.“ Der ovale Tisch ist ein Entwurf seiner Frau. An jedem Ende steht eine Tolomeo-Lampe und bricht mit der klassischen Inszenierung eines Esszimmers. Dass hier kreativ gearbeitet wird, ist unverkennbar: Im Regal hinter dem halbrunden Esstisch-Sofa finden sich zahlreiche Bücher über Kunst, Architektur und Design, kunstvoll arrangiert mit dekorativen Objekten. „Wir glauben, dass Kunst ein Haus zum Leben erweckt“, sagt der Architekt, der für die Arrangements der Regale zuständig ist und beim Arbeiten die Nähe seiner Familie genießt. Ist ihm diese beim Kochen doch mal zu laut, dann schließt er die alte Schiebetür. Denn die ist noch da und trennt heute die Küche vom neuen Kreativbereich.

Bürotrakt Auch im Flur stehen Regale
Blickfang Der Design-Bildband „Eames: Beautiful Details“ mit chinesischer Teetasse in Szene gesetzt
Wegweiser Die antike Vitrine im Flur ist ein Erbstück. Dahinter öffnet sich das geräumige Wohn-Ess-Arbeitszimmer
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